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Jan Henric Bogen, zvg.

Geist ist geil

Vier Fragen an Jan Henric Bogen.

Welches Kulturerlebnis hat Sie zuletzt begeistert und warum?

Die Uraufführung von «The Convert» (Die Fremde) an der Opera Vlaanderen in Antwerpen. Sie zeigte, wie relevant Musiktheater heute sein kann. Der Umgang mit einer interreligiösen Geschichte, die uns heute noch bewegt, verbunden mit einer zeitgenössischen und dennoch zugänglichen Musiksprache und einer packenden Umsetzung der literarischen Vorlage, hat mich tief beeindruckt.

Welches Werk hat eine Weichenstellung in Ihrem Leben oder in Ihrem Denken bewirkt?

«Luft! Luft! Mir erstickt das Herz!»: Wie Isolde fühlte ich mich als Teenager beim ersten Hören von Richard Wagners «Tristan und Isolde», so übervoll war ich von dieser Musik, diesem rätselhaften Text und dieser ­unfassbaren Geschichte. Seitdem habe ich das Werk zahllose Male gehört und gesehen – und immer wieder anders erlebt.

Welches ältere Werk lohnt sich noch heute bzw. immer wieder?

Als Opernexperte könnte ich hier zahllose aufführen. Viel wichtiger erscheint mir aber die Frage: Wie schaffen wir es, neue Klassiker hervorzubringen? Wie kommen wir zu einem entspannteren Umgang mit der Zeitgenossenschaft?

Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachtkästchen?

Philipp Blom: «Was auf dem Spiel steht». Ein packender Essay von 2017, der die brennenden Fragen von heute vorhersieht und miteinander verknüpft.

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