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Martin Kunz, zvg.

Geist ist geil

Fünf Fragen an Martin Kunz.

 

Welches Kulturerlebnis hat Sie zuletzt begeistert und warum?

Der Stop-Motion-Film «Animal Story» des Künstlers Zhan Xu Zhan. Ausgehend von den traditionellen taiwanischen Pappmaché-Figuren zeigt er eine ­surreale Welt musizierender Naturgeister, die mich hineingezogen hat. Faszinierend.

Welches Werk hat eine Weichenstellung in Ihrem Leben oder in Ihrem Denken bewirkt?

Nietzsche natürlich, aber auch Poppers «Die offene Gesellschaft und ihre Feinde». Ich wurde kuriert von falschen Dogmen. Er hat recht, wenn er gegen alle totalitären und autoritären politischen Denkformen polemisiert.

Welches ältere Werk lohnt sich noch heute bzw. immer wieder?

Goethe. Kürzlich las ich wieder einmal die «Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten». Das Ganze irgendwie nebensächlich, Unterhaltungsliteratur. Aber ein paar Sätze Goethe – und ich fühle mich frisch geduscht.

Woran fehlt es Ihrer Meinung nach aktuell im ­Kulturbetrieb?

Regisseure und Kuratorinnen sollten der Kunst, die sie zeigen, dienen, statt sie für ihre eigenen ­Profilierungen zu instrumentalisieren.

Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachtkästchen?

Hölderlin, Celan, Simone Lappert («längst fällige ­verwilderung»). Wirklich intensiv bin ich an Rüdiger Görners Buch «Romantik». Romantiker sind Schwellen­tänzer, sie sinnieren und agieren in Welten ­gemütvoll experimentellen Denkens. Meine beste Freundin meint, ich gehörte dazu.

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