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E.Y. Meyer, zvg.

Geist ist geil

Vier Fragen E.Y. Meyer.

Welches Kulturerlebnis hat Sie zuletzt begeistert und warum?

Bevor ich vor nun schon fast zwei Jahren mit der Arbeit an einem neuen Buch begann, las ich noch einmal das Gesamtwerk von John le Carré in chronologischer Reihenfolge. Um den Entwicklungsweg nachzuvollziehen, den er bis zu seinem nun am 12. Dezember 2020 erfolgten Tod durchlaufen hat. Seitdem ich selber wieder an einem Buch schreibe, vermeide ich es allerdings, wie üblich, mich von zeitgeistigen Kulturerlebnissen jedweder Art ablenken zu lassen.

Welches Werk hat eine Weichenstellung in Ihrem Leben oder Denken bewirkt?

Ein entscheidender Wendepunkt in meinem Leben war die in Zusammenarbeit mit meinem österreichischen Philosophieprofessor und späteren Freund Georg Janoska unternommene Auseinandersetzung mit dem Werk von Immanuel Kant an der Universität Bern. Das Resultat war 1973 das Erscheinen meines ersten Romans mit dem ­Titel: «In Trubschachen».

Welches ältere Werk lohnt sich auch heute noch oder immer wieder?

Das Gesamtwerk von Goethe. In seiner ganzen Vielfalt. Insbesondere aber den «Faust 1» und unbedingt den «Faust 2», in dem viele der Gefahren, denen wir heute ausgesetzt sind, vorausgesehen wurden.

Wem vertrauen Sie bei Tips in Sachen Kultur?

Den paar guten Freunden, die ich noch habe, und meinem Instinkt. Über das Verschwinden des Vertrauens in ­unserer digitalisierten und globalisierten Welt habe ich schon seit 1989 zu schreiben begonnen.

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