Frau plus Auto gleich Sexismus
Eine Toyota-Werbung gerät ins Visier der Waadtländer Tugendwächter.
Toyota hätte es wissen müssen: Frauen und Autos, das geht einfach nicht. Da darf sich das Unternehmen nicht wundern, dass die Kommission für sexistische Werbung des Kantons Waadt eine Werbung verboten hat, das den Toyota Prius anpreist. Die Stadt Lausanne liess die Plakate umgehend überkleben.
Das Vergehen von Toyota? Auf dem Plakat ist das Model Anja Leuenberger vor einem Prius abgebildet. Zu viel für die Waadtländer Tugendwächter, die darin eine «sexistische Werbung» erkennen. Das Problem: Nicht nur ist Leuenberger ungeschickterweise eine Frau, sie erdreistet sich auch, ein Abendkleid zu tragen und – noch schlimmer – schlank zu sein. Damit verstärke sie «Stereotypen», rügt die Kommission. Leuenberger sei nur «zu dekorativen Zwecken» abgebildet. Zwar räumt die Kommission ein, es sei «eventuell» möglich sich vorzustellen, dass das Model die Nutzerin des Autos sei, aber das sei auf den ersten Blick nicht ersichtlich.
Toyota kroch sofort zu Kreuze und entschuldigte sich, dass das Plakat falsch verstanden worden sei. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte der Konzern den Vertrag mit Leuenberger sofort kündigen und nächstes Mal eine leicht übergewichtige Frau zeigen, die gut sichtbar einen Autoschlüssel in der Hand hält.
Oder besser gleich einen Mann. Bei dem ist schliesslich zweifelsfrei klar, dass er der Nutzer des Wagens ist – zumindest aus der offiziellen, gänzlich vorurteilsfreien Sicht der staatlichen Sexismus-Aufseher. (lz)