Exzess und Melancholie
Irische Volksmusik, frisch interpretiert: «The Mary Wallopers» überzeugen mit ihrem neuen Album.
Die grossen Zeiten des Irish Folk liegen schon eine Weile zurück. Die «Dubliners» haben sich nach dem Tod ihres letzten Gründungsmitglieds 2012 aufgelöst, und der legendäre Frontmann der «Pogues», Shane MacGowan, vegetiert von Alkohol- und Drogenexzessen gezeichnet vor sich hin.
Doch eine würdige Nachfolge zeichnet sich am Horizont ab, und zwar in Form der «Mary Wallopers». Die siebenköpfige Band aus Dundalk interpretiert auch auf ihrem zweiten Album «Irish Rock N Roll» irische Volksmusik auf frische Art, wobei sie traditionelle Lieder mit Eigenkompositionen kombiniert.
In den Liedern geht es wie immer in der irischen Musik vor allem um Alkohol, schöne Frauen und böse Grossgrundbesitzer. Doch die Umsetzung ist äusserst vielseitig und reicht von Haudrauf-Stücken wie «The Holy Ground» bis zu melancholischen Balladen wie «Wexford».
Die «Mary Wallopers» überzeugen durch ihre Fähigkeit, Traditionen aufzunehmen und im eigenen Stil weiterzuentwickeln. Die «Dubliners» wären stolz gewesen. (lz)