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«Es gibt keine Transmenschen»
Posie Parker, fotografiert von Andrea Seaman.

«Es gibt keine Transmenschen»

Progressive Eliten wollen die Definition der Geschlechter umkehren, sagt die britische Aktivistin Posie Parker. Sie sieht dadurch die Freiheit von Frauen bedroht.

An einem sonnigen Junitag steht Posie Parker auf der Place des Nations in Genf und schreit in ein Mikrofon, umgeben von etwa 50 Menschen. Sie schreit, weil die weitaus zahlreicheren Demonstranten auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes, abgetrennt durch eine Reihe von Polizisten in voller Montur, einen Höllenlärm machen. Die Lage wird brenzlig, als die Demons­tranten die Polizei umgehen und die Rednerin zu umzingeln beginnen. In typisch englischer Manier beginnt Parker, sie zu beschimpfen. Als die Sicherheitslage kritisch wird, zieht sie sich zurück. Unmittelbar vor diesem Spektakel treffen wir Parker zum Interview.

 

Frau Parker, was ist eine Frau?

Eine Frau ist ein erwachsener weiblicher Mensch. Nicht mehr und gewiss nicht weniger.

 

Warum ist die Frage heutzutage so umstritten?

Sie ist umstritten, weil es Menschen gibt, die ein abgehobenes, theoretisches Leben führen, wo abstruse Meinungen als Statussymbol fungieren. Sie haben beschlossen, dass Weiblichkeit ein Konzept sei, das so lange verbogen und verändert werden kann, bis es das Gegenteil von dem bedeutet, was es eigentlich bedeutet. Diese Leute sind mächtig und vernetzt.

 

Nach Ihrer Definition von Frau gibt es also keine Transgendermenschen?

Nein. Nur weil eine Frau sich die Brüste abschneidet und sich einen männlichen Namen gibt, ist sie noch kein Mann. Derweil stützen sich Transfrauen oft auf eine Parodie, eine stark pornografisierte Version der Weiblichkeit. Wir sollten niemals versuchen, die Gefühle eines Menschen durch eine Operation, das Entfernen oder Hinzufügen von Körperteilen zu verändern. Das ist eine kurzfristige Lösung für ein langfristiges Problem. Es wäre viel sinnvoller, den Menschen zu helfen, den Körper zu akzeptieren, den sie haben.

«Nur weil eine Frau sich die Brüste abschneidet und sich einen

männlichen Namen gibt, ist sie noch kein Mann.»

Gender als Konzept macht für Sie folglich keinen Sinn?

Ich glaube nicht an das Konzept von Gender. Es ist eine unsinnige, unbeschreibliche Sache, die «fliessend» zu sein scheint. Wenn man anfängt, über dieses Konzept zu sprechen, das nicht an das biologische Geschlecht gebunden ist, dann kann ich jedes Gender zu jeder Zeit sein. Das Einzige, was wirklich festgelegt und real ist, ist unsere Biologie.

 

Das macht Sie zu einer Feministin, die an das biologische Geschlecht glaubt, oder?

Ich bin keine Feministin. Ich bin eine Frauenrechtlerin. Ich möchte, dass reine Frauenräume frei von Männern bleiben, und ich bin besorgt über die Sprachverbote, die es schwierig machen, zu beschreiben, was wir Frauen sind, indem wir die Sprache in der üblichen Weise verwenden. Zunehmend wird in gewissen elitären Kreisen die Bezeichnung «Frau» durch «Cisgender-Frau» ersetzt. Das Wort «Frau» hat jedoch eine absolut eindeutige Bedeutung, und die Tatsache, dass einige Frauen meinen, es einschränken zu müssen, indem sie Männer, die sich als Frauen verkleiden, in die Kategorie «Frau» einschliessen, ist einfach lächerlich. Das ist ein massiver Angriff auf unsere Freiheit als Frauen. Wenn man erst einmal die Worte kontrolliert, die wir sagen können, dann kontrolliert man auch die Worte, die wir denken.

«Ich möchte, dass reine Frauenräume frei von Männern bleiben, und ich bin besorgt über die Sprachverbote, die es schwierig machen,

zu beschreiben, was wir Frauen sind.»

Dann würden Sie eine Transperson nicht mit den von ihr gewählten Pronomen ansprechen?

Das stimmt. Man verschleiert die Tatsache, dass ein Mann gemeint ist, wenn man in irgendeiner Weise weibliche Sprache für Männer verwendet. Dann wird es immer schwieriger, Unsinn zu erkennen. Der Satz «Sie kann nicht auf die Damentoilette gehen» ist zum Beispiel ein unsinniger Satz, den man dann erklären müsste, während «Er kann nicht auf die Damentoilette gehen» völlig legitim und leicht zu verstehen ist. Sobald man Transfrauen mit «sie» anspricht, können sie umso leichter Frauenräume betreten.

 

Können Sie Beispiele nennen?

In einigen der schlimmsten Frauengefängnisse der USA werden Kondome verteilt, weil es dort inzwischen so viele Männer gibt, die behaupten, Frauen zu sein. In Grossbritannien kann Frauen die Bewährung verweigert werden, weil sie für männliche Mitgefangene, die sich als Frauen ausgeben, die männlichen Pronomen verwenden – eine offensichtliche Realitätsverweigerung und Irreführung.

 

Wer steckt hinter dieser Realitätsverweigerung?

Leider gibt es eine Menge Frauen, die diesen Irrsinn verbreiten. Es ist ein Selbstverteidigungsmechanismus gegen den Druck der lautstarken Minderheit von Transaktivisten und ein Ergebnis verinnerlichter Frauenfeindlichkeit. LGBT-Organisationen, die völlig von dem «T» in LGBT eingenommen sind, setzen sich überhaupt nicht für Lesben oder Schwule ein. Letztlich geht es immer um Geld. Die grossen Pharmakonzerne machen damit ein Vermögen, denn wenn man ein Kind im Alter von acht Jahren dazu bringen kann, Pubertätsblocker einzunehmen, kann man sich vorstellen, wie viel Geld man von diesem Patienten für den Rest seines Lebens einnehmen kann. Dann gibt es Unternehmen, in denen jemand in der Personalabteilung diese neuen Sprachregeln einführt, um die eigene Tugendhaftigkeit zu demonstrieren.

 

Anfang Jahr wurden Sie bei einer Ihrer Veranstaltungen in Auckland, Neuseeland, von Demonstranten belästigt. Wie war diese Erfahrung?

Ich stand vor einer Menschenmenge und sah diese Person in einem rosa Kleid auf mich zukommen. Plötzlich wurde ich mit Suppe überschüttet. Ich unterbrach meine Rede, weil ich bemerkte, dass es keine Polizei gab, ausser am Rande der Veranstaltung. Also ging ich durch die Menge und wurde getreten, als ich versuchte, mit meinem kleinen Sicherheitsteam, das mich beschützte, zu entkommen. Die Leute waren gewalttätig, schrien ununterbrochen und versuchten, mich zu schubsen und zu zerquetschen. Als ich ins Stolpern kam, dachte ich mir: «Wenn du dann nicht aufstehst, wirst du auf dem Boden liegen bleiben, und dann war’s das. Du bist tot.» Schliesslich erreichten wir via Auto eine Polizeistation. Dann nahm ich, flankiert von ein paar Polizisten, einen Flug aus Neuseeland.

 

Sie sagen, die Transideologie schade nicht nur Frauen, sondern auch Kindern. Inwiefern?

Kinder, die unter diesen ideologischen Einfluss geraten, können kein erfülltes Erwachsenenleben führen, zu dem auch Sex gehört. Wenn Knaben Pubertätsblocker einnehmen, dann ist ein erfülltes Leben unmöglich. Dies kann dazu führen, dass der Penis nicht richtig wächst. Ausserdem verändert sich ihr Gehirn. Die Pubertät ist die wichtigste Veränderung, die wir je durchmachen. Wenn man vor ihrem Eintritt Pubertätsblocker einnimmt, wird man wahrscheinlich steril. Das ruiniert die Fähigkeit, als Erwachsener Beziehungen zu führen.

 

Ist dieser ideologische Einfluss des Transgenderismus eine Art von Indoktrination, die Kindern aufgezwängt wird?

Ganz genau. Wir haben es mit einer quasireligiösen, dogmatischen Sekte zu tun. Sie beruht auf Indoktrination und auf dogmatischen Mantras, die überhaupt nichts bedeuten. Eines dieser Mantras lautet: «Transfrauen sind Frauen.» Das ist zusammenhangloser Unsinn. Mit diesem Slogan wird das Wort «Frau» verfälscht, um der Idee Glaubwürdigkeit zu verleihen, dass ein Mann eine Frau werden oder sein kann. Sie wollen, dass das Wort «Frau» für eine Untergruppe von Männern steht und nicht für ein unabhängiges, gleichberechtigtes, aber entgegengesetztes Geschlecht zu dem des Mannes.

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