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Elternzeit ist Avantgarde

Die FDP hat viele überrascht, als sie jüngst eine 16wöchige «Elternzeit» als Gegenvorschlag zur Initiative für einen Vaterschaftsurlaub präsentierte. Der Haken: das Ja zur Elternzeit hing an einem Nein zur Krippenanschubfinanzierung, obwohl absehbar war, dass diese kurz darauf verlängert werden würde. Schade! Denn sie wäre ein logischer Schritt zu gleichberechtigter Elternschaft. Warum?
Zwar werden beide Geschlechter mit der Geburt eines Kindes zu Eltern, staatlich «geschützt» – und damit in die Pflicht genommen – wird aber nur die Frau. Liberal wäre es, die Verantwortung keinem (kaum durchsetzbar) oder beiden Teilen aufzuerlegen, um dann beide privat entscheiden zu lassen, wie sie sich aufteilen wollen. Der «Vaterschaftsurlaub», der links aktuell mit «Besser als nichts»-Parolen verteidigt wird, zementiert hingegen weiterhin die traditionelle Rollenaufteilung ab Geburt. Egal, ob am Ende vier oder – realistischer! – zwei Wochen davon übrig bleiben: die entstehenden Kosten sind raus­geschmissenes Geld.
Anders die Elternzeit: sie kostet zwar mit maximal 480 Millionen Franken jährlich initial mehr, dabei handelt es sich aber um echte Investitionen: Machen nämlich mehr und mehr Paare davon Gebrauch, ändert sich nicht nur das Betreuungsregime im liberalen Sinne, auch die private Vereinbarungsthematik würde vom Frauen- zum Elternthema und die Erwerbsquote der Mütter zöge damit an! Allein die aktuell 50 000 Akademikerinnen «am Herd» haben nämlich laut der Handelskammer St. Gallen 5,75 Milliarden Franken an Ausbildungskosten verursacht, ohne dass ihr Potenzial genutzt würde – ausbleibende Sozialabgaben und Steuern nicht miteinberechnet.
Diese permanente Verschwendung und ihre Bewirtschaftung durch linke und konservative Parteien ist ein Skandal, liebe FDP. Ihr seid das Zünglein an der Waage in der Familienpolitik, deshalb bringt doch immerhin das Modell der Elternzeit kraftvoller ins Spiel, schliesslich lohnt es sich am Ende für alle Beteiligten, nicht zuletzt für euch!

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