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Einheitsmeinung bei SRF

Einheitsmeinung bei SRF

Martin Hasler: Im Hexenkessel der Bundeshaus-­Medien. Tagebuch eines Insiders.

Während die oberen Etagen der öffentlich-rechtlichen Medien mit Skandalen um ihr Luxusleben auf Kosten der Gebührenzahler beschäftigt sind, verlassen in den unteren Etagen Journalisten wie Ole Skambraks und Techniker wie Martin Hasler den Betrieb, weil sie dessen Einseitigkeit in ­Sachen Corona nicht mehr ertragen können, und schreiben darüber. Hasler, der von 1982 bis 2021 im Bundeshaus die Technik für Nachrichtensendungen wie die «Tagesschau» besorgt hat, erlebte das SRF ­während der Coronakrise komplett neu, machte sich Notizen und veröffentlicht nun das «Tagebuch eines Insiders». Es zeigt auf, wie jemand, der die Gefährdung durch das Corona­virus anders sieht als die allermeisten SRF-Jour­nalisten, keinerlei Möglichkeiten erhält, sich mit dieser Haltung einzubringen. Am Ende ist es Hasler selbst, der im Konflikt nachgibt und sich in die Frühpensionierung flüchtet – um danach als Postautochauffeur weiterhin ein nütz­liches Mitglied der Gesellschaft zu bleiben.

Kulturjournalist Andreas Tobler war sofort da, um Hasler in den Zeitungen der TX Group als «Verschwörungstheoretiker» die Glaubwürdigkeit abzusprechen, und tatsächlich gibt es im Buch Vorhersagen und Theorien, die kritisch gesehen werden können – ganze Passagen werden aus Internetvideos zitiert, die Hasler bei seiner eigenen Suche nach der Wahrheit für gut befunden hat. Allerdings hat Hasler SRF-intern nicht geschwiegen, sondern den Dialog und die Debatte immer wieder gesucht – aber nicht gefunden. Seinem Versuch, intern aufzuklären, wird zunächst beschieden, er solle sich als technischer Mitarbeiter zurückhalten. Später schreibt ihm ein Vorgesetzter: «Darf ich Dich bitten, mir künftig solche Infos nicht mehr zukommen zu lassen.»

Hasler kommt zum Punkt, an dem er seinen Gesprächspartnern nur noch sein Bedauern zum Ausdruck bringen kann, «leider mangels objektiver Gesamtbeurteilung Opfer einer perfiden Propagandamaschinerie durch Politik und Medien geworden zu sein». Was ironischerweise umgekehrt wohl genauso gesehen wird. Das Resultat des Prozesses hält Hasler selbst fest: «Eine zweigeteilte Gesellschaft.»

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