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Eine schonungslose Abrechnung
Tulsi Gabbard: For Love of Country: Leave the Democrat Party Behind, 2024. Bild: Orell Füssli.

Eine schonungslose Abrechnung

In ihrem neuen Buch wirft Tulsi Gabbard der Demokratischen Partei Wokeismus, Rassismus, Kriegstreiberei und Verachtung für die amerikanische Verfassung vor.

Tulsi Gabbard kann mit ihren 45 Jahren bereits jetzt auf eine sehr bewegte Vita zurückblicken. Die Terroranschläge am 11. September 2001 veranlassten sie, der US-Nationalgarde beizutreten und 2003 in den Irak-Krieg zu ziehen. Gezeichnet von den persönlichen Erfahrungen im Nahen Osten, wurde aus Gabbard eine aussenpolitische Noninterventionistin, die Pragmatismus und Diplomatie einer militärischen Konfrontation vorzieht.

2002 trat sie in die Demokratische Partei ein, die damals für Toleranz und Freiheit gestanden hätte. Damals sei die Partei noch von Persönlichkeiten wie John F. Kennedy oder Martin Luther King Jr. geprägt gewesen. Heute hätten die Demokraten ihre Ideale aufgegeben und seien nur noch ein Schatten ihrer selbst, so Gabbard.

Zu Beginn ihrer politischen Karriere wurde Gabbard noch als der «rising star» von den ‹Liberals› gefeiert. Als sie 2016 gegen Hillary Clinton opponierte und Bernie Sanders bei den US-Präsidentschaftsvorwahlen unterstützte, wurde sie in den Augen der demokratischen Elite schnell zur Persona non grata. Seitdem wird ihr vorgeworfen, sie sei eine Agentin Putins. 2020 kandidierte sie als US-Präsidentin, scheiterte jedoch bei den Vorwahlen. Der endgültige Bruch geschah schliesslich 2022, als sie aus der Partei austrat.

Ihr neues Buch ist eine schonungslose Abrechnung mit der Demokratischen Partei und eine kritische Bestandsaufnahme der US-Politik der letzten Jahre. Die demokratische Elite sei von Kriegslüsternheit und der Woke-Ideologie durchsetzt und treibe einen Keil in die Gesellschaft. Ihr fehle jeglicher Respekt vor der amerikanischen Verfassung. Institutionen wie beispielsweise das FBI würden von ihr instrumentalisiert, um andersdenkende Menschen und Regierungskritiker zu zensieren (Twitter Files) oder politisch zu verfolgen (Donald Trump).

Gabbards scharfe Kritik richtet sich allerdings nicht nur gegen die Demokraten, sondern allgemein gegen die Washingtoner Elite («Permanent Washington»), die die Grundrechte der Amerikaner immer mehr einschränke und sie in vermeidbare Kriege hineinziehe. (ms)

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