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Ein Velosattel löst eine kleine Odyssee aus

Die Stadt Zürich ist ein gefährliches Pflaster. Vor allem, wenn man sein Velo bis am späten Abend stehen lässt.

Ein Velosattel löst eine kleine Odyssee aus
Bild: Velo ohne corpus delicti (von pk)

Ist das einfach nur Pech, oder steckt mehr dahinter? Bereits zum zweiten Mal im Juni wurde einem Mitarbeiter des «Schweizer Monats» der Velosattel entwendet. Das Velo war jeweils beim Hallenbad City unweit des Redaktionsgebäudes parkiert, und der Diebstahl wurde nach einem etwas längeren Arbeitstag entdeckt – was darauf schliessen lässt, dass der Täter für seine dunklen Machenschaften ganz klassisch die Dämmerung bevorzugt. Fahren ohne Sattel ist möglich und womöglich sogar mit einem positiven Trainingseffekt verbunden, aber auf die Dauer doch ziemlich unbequem. Leider ist es bisher nicht gelungen, Licht ins Dunkle des Tathergangs zu bringen. Beim Hallenbad City erklärte der Mann am Empfang, dass der Veloparkplatz nicht kameraüberwacht sei, aber rund um das Hallenbad «Drögeler» ihr Unwesen trieben. Er schlug dem Geschädigten vor, sich an die SIP der Stadt Zürich zu wenden, die ganz in der Nähe ihr Quartier hat. SIP steht eigentlich für «Sicherheit, Intervention, Prävention». Bei der beim Sozialdepartement angesiedelten Einheit, die als «Sozialambulanz» fungieren und «bei Konflikten im öffentlichen Raum vermitteln» soll, funktionierte weder Kamera noch Klingel. Doch immerhin öffnete auf das Klopfen an die Tür eine nette junge Frau. Leider könne man nicht weiterhelfen, da die SIP «aufsuchende Sozialarbeit» betreibe. Da damit wohl nicht die Suche nach einem Velosattel gemeint sein kann, verzichtet der Redaktor künftig zwar nicht auf sein Velo, aber auf Velosättel mit Schnellverschluss. Und sollte er trotzdem den Sattelklauer irgendwann in flagranti antreffen, wird er den Konflikt austragen, ohne die SIP zu behelligen. (pk)

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