Ein Leak aus der chinesischen Provinz Xingjiang deutet auf
Verbrechen gegen die
Menschlichkeit hin
Der Ethnologe Adrian Zenz veröffentlichte am 24. Mai die «Xingjiang Police Files». Die Dokumente legen einen gewalttätigen Plan der systematischen Unterdrückung ethnischer Minderheiten in China offen.
«Xingjiang Police Files»: So lautet der Name eines Leaks aus den Sicherheitsbehörden zweier Präfekturen der Provinz Xingjiang im Nordwesten Chinas. Die Region war ursprünglich von Uiguren und Mitgliedern anderer turkstämmiger Ethnien bewohnt. Heute unterdrückt die chinesische Regierung die dortige Bevölkerung mit physischer und psychologischer Gewalt, wie aus der umfassenden Datenbank zu entnehmen ist.
Offizielle Protokolle der Sicherheitsbehörden, Tabellen und Bildmaterial dokumentieren die systematische Unterdrückung ethnischer Minderheiten. Der muslimische Glaube wird von der örtlichen Polizei als staatsfeindliche Ideologie und Terrorismus behandelt, um Gefangenschaften und «Umerziehungsmassnahmen» zu rechtfertigen.
Über 2000 Bilder stammen aus Internierungslagern, wo ethnische Minderheiten zum Zweck biometrischer Datensammlungen fotografiert wurden. Polizeiliche Drills in- und ausserhalb von hochgesicherten Erziehungslagern sind auch zu sehen, wo Insassen gedemütigt werden. Die Polizei ist stets unverhältnismässig bewaffnet. Ein Mann wird in einem Folterstuhl verhört.
Die «Xingjiang Police Files» wurden Adrian Zenz zugespielt. Er ist Senior Fellow für Chinastudien am Think Tank Victims of Communism Memorial Foundation. Im März 2022 hat er im «Schweizer Monat» die Provinz Xingjiang als Chinas Testlabor bezeichnet.
Jetzt sagt er: «Was die chinesische Regierung Erziehungslager oder Berufsausbildung nennt, hat nichts mit der Bekämpfung von Armut und Arbeitslosigkeit zu tun.» Er beschreibt in einem kurzen Erklärvideo, wie eine paranoide chinesische Regierung mit brutaler Gehirnwäsche versucht, ein Volk zu brechen.
Politische Entscheidungsträger aus dem Westen sollten eine klare Aussage zur Beteiligung der chinesischen Zentralregierung an diesen Missetaten machen und diese mit Sanktionen begleiten, fordert Zenz.
Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock nannte das Vorgehen in den Lagern «schwerste Menschenrechtsverletzungen». Die US-amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield äusserte Entsetzen über die Polizeiakten von Xinjiang, die Masseninhaftierungen von Uiguren und anderen religiösen Minderheiten zeigen. Die Vereinten Nationen nannten die geleakten Dokumente «sehr besorgniserregend», so Sprecher Stephane Dujarric zum Tag der Veröffentlichung.
Die Xinjiang Police Files sind hier zu finden: https://www.xinjiangpolicefiles.org