Editorial

Wir legen Wert auf eine erkennbare Haltung, nicht nur im Zweifelsfall, sondern im Normalfall: für die persönliche Freiheit. Umso grösser ist unsere Streitlust – und jene unserer Autoren sowieso. Und so haben wir für uns entschieden: 2013 wird das Jahr der Debatten, innnerhalb und ausserhalb des Magazins. Die letzte Debatte war hochkarätig. Gerhard Schwarz, Philippe Mastronardi, Hermann Lübbe und Timo Meynhardt stritten Ende 2012 vor gebanntem Publikum im Zürcher Zunfthaus zur Waag über Gemeinwohl im Kapitalismus. Freuen Sie sich auf die Lektüre des offenen Schlagabtauschs, den wir für Sie dokumentieren.

In diesem «Monat» lancieren wir eine neue Debatte, denn wir glauben: Der Finanzplatz Schweiz ist erfolgreich daran, sich selbst zu demontieren. Dabei kann er auf die Unterstützung einer Mehrheit von Politik und Publizistik zählen. Was geschieht da gerade? Aber vor allem: wie sehen überzeugende Antworten auf die real existierende Misere aus? Unsere Autoren Peter Keppeler, Hans Geiger und Nassim Nicholas Taleb fordern einfache, durchsetzbare Regeln für Banken statt technokratischer Regulierungsrhetorik.

Unser Magazin hat eine bewegte Geschichte mit illustren Autoren. Die Wirtschaftshistorikerin Andrea Franc hat neue Quellen erschlossen und die Verbindungen des Magazins zum publizistischen und wirtschaftlichen Establishment im Kalten Krieg nachgezeichnet: Economiesuisse, NZZ, Mont Pèlerin Society, Institut für Auslandforschung. – Apropos: Thomas Sprecher hat letzten Monat eine Geschichte unserer Zeitschrift publiziert. Treue Leser – Abonnenten – erhalten unser erstes Buch zum Spezialpreis.

Freund und Kabarettist Andreas Thiel hat für uns ein Jahr lang das Finanzloch gezeichnet. Tausend Dank! Neu texten und zeichnen der Schriftsteller Niko Stoifberg und die Illustratorin Lina Müller für uns, ausserdem stösst der Philosoph und Unternehmensberater Reinhard K. Sprenger («Manager 2.0») zu unserem Kolumnistenteam. Die Ex-Kolumnisten David Dürr und Andreas Kley («Zumutungen von oben») bleiben uns als Autoren erhalten.

Anregende Lektüre!

PS: Greta Patzke zeigt in unserer Titelgeschichte: Allgemeinbildung funktioniert wie ein Virenschutzprogramm, das unseren Geist fit hält!