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Editorial

«Jenseits von Liberalismus light» heisst das Dossier dieser Ausgabe. Die «Schweizer Monatshefte» haben sich seit ihrer Gründung 1921 stets aktiv an der Weiterentwicklung liberaler Wertvorstellungen beteiligt. Das aktuelle Heft ist ein Beitrag zu dieser Auseinandersetzung, die jenseits des aktuellen partei- und tagespolitischen Gezänks geführt wird. Es geht um das liberale Selbstverständnis am Anfang des 21. […]

«Jenseits von Liberalismus light» heisst das Dossier dieser Ausgabe. Die «Schweizer Monatshefte» haben sich seit ihrer Gründung 1921 stets aktiv an der Weiterentwicklung liberaler Wertvorstellungen beteiligt. Das aktuelle Heft ist ein Beitrag zu dieser Auseinandersetzung, die jenseits des aktuellen partei- und tagespolitischen Gezänks geführt wird. Es geht um das liberale Selbstverständnis am Anfang des 21. Jahrhunderts. Kompromisslose liberale Politik ist nie populär. Freiheit ist kein Vergnügen. Sie stellt die Menschen vor Entscheidungen, die, wie der Soziologe Peter Gross schreibt, «Freundschaft, Zuneigung und Liebe erzeugen müssen» (S. 11). Es überrascht nicht, dass viele Menschen von einem Leben träumen, in dem persönliche Verantwortung durch selbstverordnete Knechtschaft ersetzt wird. Wolfgang Sofsky befasst sich ab dieser Nummer in regelmässigen Kolumnen mit solchen und anderen menschlichen Unsitten und Untugenden (S. 5). Der Liberalismus hat gegenüber den sozialistischen und autoritären Dogmen den Vorzug, dass er die Welt und den Menschen so wahrnimmt, wie sie sind, und nicht, wie sie sein sollten. «In diesem Realismus», schreibt Gerhard Schwarz, «liegt seine Tugend» (S. 16).

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Die Rechtschreibreform löste seit ihrer Einführung 1996 immer wieder heftige Kontroversen aus; wir berichteten ausführlich über dieses Ärgernis. Im Sommer 2006 gründeten Sprachwissenschafter sowie Vertreter aus dem Verlagswesen und der Presse die Schweizer Orthographische Konferenz (SOK) mit dem Ziel, «in der Presse und Literatur der Schweiz eine einheitliche und sprachrichtige Rechtschreibung zu fördern». Auf ihrer Herbsttagung wurde eine Resolu­tion verabschiedet, die die Zeitungen der Deutschschweiz einlädt, die von der SOK erarbeiteten Empfehlungen zu übernehmen. Wir folgen dieser Einladung gerne und setzen die Empfehlungen der SOK um; sie unterscheiden sich nur unwesentlich von unserer bisherigen Praxis (S. 52).

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«Psychotherapie heute: Überwindung der Dogmen». Mit diesem Beitrag endet unser Fokus «Zürich, Stadt der Seelenkunde», in dem im vergangen Jahr Praktiker wie auch Theoretiker die vielfältigen Entwicklungen vorgestellt haben, die Sigmund Freuds Psychoanalyse in Zürich von Anfang des vergangen Jahrhunderts bis heute ausgelöst hat (S. 46).

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Am 22. Januar um 18.30 Uhr stellen wir unsere Ausgabe im «sirupspace» an der Alfred Escher-Strasse 23 in Zürich (www.sirup.no.com) vor. Es diskutieren, neben den Herausgebern, Pierre Bessard, Peter Gross und Benno Luthiger. Serviert werden Brot, Käse und Wein. Auch Sie sind herzlich eingeladen.

Die Herausgeber

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