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Editorial
Ansicht der mit Planen abgedeckten Eisgrotte am Gletscherende des Rhonegletschers oberhalb von Gletsch am Furkapass, im Juli 2022. Bild: Keystone/Urs Flüeler.

Editorial

«Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt, wie es ist.»

 

Ein Heft zum Klimawandel mit einer Bauernregel einzuführen, werden einige für frivol halten. Doch nach all den Recherchen, die wir ­an­gestellt haben, um Sicherheit in Klimafragen zu erhalten, scheint es das Beste, das wir haben. Die Vergangenheit und die Gegenwart des ­Klimas lassen sich gut messen. Doch wenn es um die Zukunft geht, ­müssen wir uns mit Modellen begnügen, die zu den unterschiedlichsten Ergebnissen kommen. ­Einen Grundwert leicht abändern – und schon sieht die Zukunft völlig ­anders aus.

 

In unseren Breitengraden wird es wärmer, und vielleicht hat das etwas mit dem ­Anstieg von CO2 zu tun – vielleicht aber auch nicht. Das Urteil darüber kann sich je nach Lebensabschnitt drastisch ändern. Greenpeace-Gründungsmitglied Patrick Moore, einst ein radikaler Umweltaktivist, verliess Greenpeace in den 1980er-Jahren, «da sich die Organisation von einem vernünftigen Umweltschutz zu einer Plattform für menschen- und wissenschaftsfeindliche Kampagnen entwickelt hatte, bei ­denen es mehr darum ging, Spenden zu sammeln und die Menschen mit Fehlinformationen zu erschrecken», wie er in seinem Buch «Fake Invisible Catastrophes and Threats of Doom» schreibt.

 

Heute hält es Moore für absurd, zu behaupten, ein moderat steigender CO2-Anteil in der Atmosphäre (aktuell auf 425 ppm) entwickle sich gefährlich, «wo doch alle ­tierischen Lebewesen, einschliesslich unserer Säugetiervorfahren, Millionen von ­Jahren bei Kohlendioxidwerten von 2000 ppm und mehr gelebt haben». Alle jene, die CO2 ­ausstossen, nennt er «Retter des Lebens, nicht seine Zerstörer».

 

Trotz der Unsicherheit, was die Zukunft des Klimawandels betrifft, treiben Politik, Wirtschaft und Medien den Kampf gegen CO2-Emissionen prioritär voran – als sei ­dieser weit wichtiger als andere Probleme. Die mit Bedeutung aufgeladene Atmosphäre steckt die Jugendlichen an, von denen einige glauben, den Lauf der Welt aufhalten zu müssen, um den Ausstoss von CO2 zu verhindern.

 

«Was mit Klima» machen verspricht Zukunft. Schon heute wird Forschung zu Klima­wandel und Trans oder Klimawandel und Gender finanziert. Und in jeder ­grösseren Firma gibt es einen Klimabeauftragten, einen Chief Sustainability Officer. Das rund um den Klimawandel entstandene Business ist riesig geworden, und alle ­wollen mitverdienen. Im Parlament profitiert ein guter Teil der Unternehmer in der grünlinken Ratshälfte direkt oder indirekt von neuen Klimagesetzen.

 

Die Welt könnte jeden Tag untergehen – ein grosser Asteroid, der sie trifft, reicht aus. Wahrscheinlicher ist, dass es weiter wärmer und kälter wird, es auch morgen und übermorgen wie gewohnt weitergeht. Der Mensch passt sich an. Und die Erde verglüht erst in vielen, vielen Jahren.

 

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