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Editorial

Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Ende 2016 stimmt diese – jeden Dezember wiederholte – Floskel sogar wieder. Brexit, US-Wahl, Portugal als Fussball-Europameister – wer hätte das gedacht? Auch unser Verlag hat sich gewandelt, Revolutionen und Erdrutsche blieben in Zürich aber aus: 2016 war für uns ein wichtiges Konsolidierungsjahr. Klar ist, dass wir verstärkt auf […]

Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Ende 2016 stimmt diese – jeden Dezember wiederholte – Floskel sogar wieder. Brexit, US-Wahl, Portugal als Fussball-Europameister – wer hätte das gedacht? Auch unser Verlag hat sich gewandelt, Revolutionen und Erdrutsche blieben in Zürich aber aus: 2016 war für uns ein wichtiges Konsolidierungsjahr. Klar ist, dass wir verstärkt auf die nüchterne Analyse von Ideen und Reformvorhaben in Politik und Wirtschaft setzen, nur so entsteht echtes Bewusstsein und nicht eifernder «Bauchstalinismus», wie Kurt Imhof stets sagte. «Antizyklisch» ist ein Wort, das er zur Beschreibung dieser unserer Haltung gern verwendet hat. Und aktuell, so glauben wir, haben liberale Konzepte dieses Prädikat mehr als verdient. Unsere Winter-Doppelausgabe soll also den Schwung, den wir 2016 gewonnen haben, ins neue Jahr mitnehmen. Es wird ihn, den Schwung, davon sind wir überzeugt, brauchen: Werte wie Eigenverantwortung, individuelle Freiheit, offener, unvoreingenommener Diskurs (vor allem: auf einem gewissen Niveau intellektueller Redlichkeit) und politischer Anstand sind unter Beschuss wie lange nicht mehr. Wer kann, delegiert an den Staat, oder – neu! – direkt an dessen Führung. Und wer nicht kann, findet dort gleich einen Schuldigen, wenn «alles nur noch schlimmer» wird.

In diesem geistigen Klima ist es wichtiger denn je, die Ursachen lokaler und globaler Unzufriedenheit zu benennen, die Probleme hinter dem Zeitgeistigen zu identifizieren und freiheitliche Lösungen anzubieten – vor allem in der Schweiz mit ihrer direktdemokratischen Verfasstheit. Also stellen wir unbequeme Fragen: Wie verhindert man negative Effekte der Globalisierung ohne Protektionismus? Oder: Wie viel Ethik steckt im «ethischen Investment»? Und: Können Sie bei telefonischen Neujahrsgrüssen die Worte «Absichten» und «Potenzial» verwenden, ohne hernach abgehört zu werden?

Wir wünschen Ihnen frohe und – 2016 besonders – besinnliche Weihnachten. Kommen Sie gut ins neue Jahr und bleiben Sie uns treu!

Die Redaktion

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