Editorial
Dreierlei sei hier gesagt. Ein Erstes zum inhaltlichen Schwerpunkt dieser Ausgabe. Er gilt dem Verhältnis von Wirtschaft und Politik nicht innerhalb, sondern jenseits staatlicher Grenzen: ob es notwendig sei, einer globalisierenden Ökonomie politische Gegengewichte im Weltmassstab entgegenzustellen. Für unsere Autoren mögen wir nicht sprechen; wir selber sind skeptisch und stellen namentlich die Gegenfrage: ob nicht […]
Dreierlei sei hier gesagt. Ein Erstes zum inhaltlichen Schwerpunkt dieser Ausgabe. Er gilt dem Verhältnis von Wirtschaft und Politik nicht innerhalb, sondern jenseits staatlicher Grenzen: ob es notwendig sei, einer globalisierenden Ökonomie politische Gegengewichte im Weltmassstab entgegenzustellen. Für unsere Autoren mögen wir nicht sprechen; wir selber sind skeptisch und stellen namentlich die Gegenfrage: ob nicht eine zentral definierte politische Struktur mehr Probleme schaffen müsste, als sie lösen könnte? Was längerfristig menschenwürdig, gemeinnützig und produktiv ist, kann nicht autoritär festgelegt werden. Es muss sich in einem offenen Prozess bewähren.
Ein Zweites zum Programm in unserem «Fokus», der sich in diesen Monaten mit der Aktualität der Philosophie Immanuel Kants für das 21. Jahrhundert auseinandersetzt. Dass die Erkenntnistheorie, die Ethik und schliesslich auch die Ästhetik bis heute von Kant profitieren, haben die bisherigen Beiträge gezeigt. In der vorliegenden Ausgabe der «Schweizer Monatshefte» endet unser Fokus mit einer Analyse der Aktualität des Kantschen Blicks auf die politischen Weltzusammenhänge und der Frage, wie seine Vision praktisch umgesetzt werden könne. Die Beiträge für den Fokus des kommenden Jahres werden aus den Federn der Preisträger des Adelbert-von-Chamisso-Preises stammen. Diese Auszeichnung wird seit 1985 jährlich an Autorinnen und Autoren nichtdeutscher Herkunft und Muttersprache für Beiträge zur deutschen Literatur verliehen.
Ein Drittes schliesslich in eigener Sache. Die Reaktionen auf die Anpassungen im Erscheinungsbild haben uns darin bestärkt, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Wir sind bestrebt, die Qualität der Schweizer Monatshefte inhaltlich wie formal weiter zu verbessern. Diese Hefte indessen wollen auch zur Hand genommen und gelesen werden. Die Zahl unserer Abonnenten ist nach wie vor nicht sehr gross – nicht gross genug jedenfalls für eine ruhige, gedeihliche Entwicklung. Gestatten Sie uns darum, Ihnen in dieser Vorweihnachtszeit einen konkreten Vorschlag zu machen. Tragen Sie dazu bei, die Schweizer Monatshefte neu bekannt zu machen. Vielleicht würde, vielleicht könnte sich jemand (– aber wer denn?) aus Ihrem Freundeskreis über ein Geschenksabonnement freuen. Die Bestellkarte findet sich in der Umschlagsklappe der letzten Seite. Ein herzliches Dankeschön für Ihr Mitsuchen – und Finden!