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Editorial

Während ich diese Zeilen schreibe, gönne ich mir einen Saperavi von Kakha Berishvili, einem Anarchisten-Winzer, der Laisserfaire-Weine von höchster Güte produziert (sein Motto: «Ich lasse die Natur für mich arbeiten»).  Der Rotwein ist bloss eine Reminiszenz an das Land, das die «Monat»-Redaktion in seinen Bann zog: Georgien. Der Kleinstaat im Südkaukasus, vielfältig, tief und schön, hat sich in kürzester Zeit radikal reformiert, ist mithin ein unglaubliches Experiment in Realzeit. Wenn der klassische Liberalismus eine Zukunft in der Gegenwart hat, dann vielleicht hier.
Wir haben Georgien besucht und seinen Bewohnern zugehört, Taxifahrern, Winzern, Unternehmern, Historikern, Künstlern und auch dem Präsidenten.
Das Bild, das wir präsentieren, ist zweifellos nicht vollständig, aber allemal lehrreich.

Die Schriftstellerin Juli Zeh zählt zu jenen Intellektuellen Deutschlands, die sich nicht zu schade sind, politisch Stellung zu beziehen. Als sie 2009 in ihrem gemeinsam mit Ilija Trojanow publizierten Buch «Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte» veritable Schreckensszenarien entwarf, konnte sie nicht wissen, dass die Phantasien bereits damals durch die Überwachungswirklichkeit überholt waren. Dagegen hilft nur eins:  aufbegehren! Und aufklären! Juli Zeh fordert die Stärkung dessen, was sie «digitale Datensouveränität» nennt. Wie sie der unheiligen Allianz von Ökonomie und Staatsverwaltung begegnen will.

Der Liberalismus, schreibt FDP-Rebell Frank Schäffler, brauche eine linke Agenda – im Ernst? Und Olivia Kühni hat Nigel Farage getroffen, den EU-Rebellen auf seiner «niemals endenden Europatournee».

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