«Die staatliche Grundfinanzierung der Hochschulen in der Schweiz ist gut, aber weit weg vom Exzellenz-Gedanken. Damit die Schweiz einer der führenden Innovationsstandorte bleiben kann, sind neue Modelle privater Komplementärfinanzierung gefragt.» — Philipp Egger
Der Verhaltensökonom Ernst Fehr erforscht, wie Menschen Entscheidungen treffen. Und zeigt, dass Empathie und Altruismus dabei eine grosse Rolle spielen. Seine Erkenntnisse bieten einen doppelten Mehrwert im Wettbewerb um die hellsten Köpfe der Welt.
Die Drittmittelakquisition stellt die Schweizer Universitäten vor neue praktische Herausforderungen. Und bietet grosse Chancen: Staat, private Stiftungen und Wirtschaft können von einem finanziellen Zusammenspannen in der Hochschulfinanzierung profitieren. Diese Erkenntnis setzt sich jedoch nicht überall gleich durch.
Universitäten können heute unternehmerisch agieren und aktiv Fundraising betreiben.
Noch herrscht allerdings allgemeine Zurückhaltung. Mitunter, weil sich Alexander von Humboldt vor 200 Jahren nicht durchsetzen konnte. Das dürfte sich ändern.
Die Kultur der permanenten Innovation – die sucht Daniel Borel, Gründer von Logitech, an der EPFL. Darum hat sich seine Firma auf dem Campus angesiedelt. Dass er da auch auf Konkurrenten trifft, stört ihn nicht. Hauptsache, er hilft, die Zukunft neu zu erfinden.
Die ETH Lausanne ist heute der Prototyp einer unternehmerischen Hochschule.
Patrick Aebischer hat sie mit Hilfe privater Förderer für den globalen Exzellenz-Wettbewerb fit gemacht. Nun will er einen Schritt weitergehen und eine Renaissance der europäischen Universitätskultur einläuten.
Exzellenz: dieser magische Begriff war es, der, in Kombination mit einem ausgeprägten helvetischen Sinn für Praktisches, in der Schweiz bereits im 19. Jahrhundert renommierte Lehrende und Forschende angezogen hat. Ihre Spitzenleistungen rückten damals jene Rohstoffe ins Zentrum der gesamtgesellschaftlichen Aufmerksamkeit, die im 21. Jahrhundert wichtiger geworden sind als alle Bodenschätze: Wissen, Leistungs-bereitschaft und helle Köpfe. […]