«Eigenständigkeit und Weltoffenheit sind dann Erfolgspositionen gegen aussen, wenn sie im Innenverhältnis von gegenseitigem Respekt bestimmt sind.» — Hans-Dieter Vontobel
Die Zukunft gehört nicht China, Indien oder Brasilien, sondern der Stadt. Sagt der umtriebige Politikberater Parag Khanna. Er sieht die Schweiz als Staat der Städte. Und schlägt ihr eine Partnerschaft mit Singapur vor.
Das Wissen über funktionierende Institutionen der Demokratie und des Föderalismus ist ein Trumpf der Schweiz. Und könnte zum Exportschlager werden. Um sich aus der internationalen Schusslinie zu manövrieren, braucht die Schweiz der Welt bloss ein attraktives Angebot zu machen.
Die Staaten der Europäischen Union werden langsam, aber sicher harmonisiert. Darum braucht Europa ein Beispiel und Vorbild für alternative Staatsmodelle. Die Frage ist bloss: taugt die Schweiz weiterhin dazu?
Ist Europas Geschichte eine Melodie, ist die Schweiz ihr Kontrapunkt: eigenständig, gegenläufig und gelegentlich dissonant. Viele frühere Sonderwege sind verschwunden, eine Qualität ist geblieben: die verkannte Mittelmässigkeit.
Die Schweiz ist eine Antithese zum europäischen Mainstream. Sie ist das Land des bürgerlichen Konsenses. Das Land des disziplinierten Haushaltens. Und das Land des sozialen Ausgleichs. Allein, wie lange noch?