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Die tägliche Tragödie

Lesen Sie die Nachrichten aufmerksam genug?
Nein, glaubt Alain de Botton. Dabei geht es ihm weder um das, was bei Ihnen haften bleibt, noch um irgendeine Art von Fact-Check. Es geht ihm darum, was das Gelesene mit Ihnen macht. Eine Anleitung zum bewussteren Lesen am Beispiel medial kolportierter Tragödien.

Die tägliche Tragödie
Illustration von Christina Baeriswyl.

In Manhattan stürzte sich gestern ein Arzt aus dem 30. Stock eines Hochhauses in Upper East Side, nach Aussagen von Polizei und Zeugen war es offenbar Selbstmord. Der Leichnam des Anästhesisten Dr. Sheldon «Shelly» Steinbach, 68, schlug um 9.35 Uhr auf einem Balkon des Gebäudes Ecke 246 E. 63. St. im 2. Stock auf. «Ich hörte einen harten Schlag, und wir schauten raus und sahen ihn aufkommen. Sein Körper riss geradezu in Stücke», sagte der Anwohner Jonathan Kershner, 25, der zwei Stockwerke über dem Balkon wohnt, auf dem der Arzt tödlich aufschlug. Steinbach hatte eine Twitter-Seite, die aber seit Oktober 2011 nicht mehr aktualisiert war. Dort beschreibt er sich folgendermassen: «Ich bin Anästhesist in New York, und mir geht es hervorragend. Verheiratet. Treibe gern Sport und liebe Musik.»

New York Post

 

1. Jedes Mal, wenn wir uns die Nachrichten anschauen, werden wir garantiert mit detaillierten Berichten der entsetzlichsten Ereignisse konfrontiert, die einem Menschen je widerfahren können: Ein depressiver Mann springt aus dem Fenster, eine Mutter vergiftet ihre Kinder, ein Teenager erschiesst seine Mitschüler.

Die Nachrichten setzen uns immer wieder der Feuerprobe des menschlichen Grauens aus, so dass man den Glauben an Vernunft und Moral der Menschheit verlieren möchte.

Ein vernünftiger Impuls wäre, wegzuschauen und sich darauf zu berufen, dass so traurige und private Darstellungen von Tod und Trauma nicht fremden Blicken ausgesetzt werden sollten. So gesehen wäre die Neugier der pathologische Ausdruck eines modernen Übels.

Aus Angst, aufdringlich zu sein, berichten die seriöseren Medien über solche Ereignisse meist in einem zurückhaltenden Ton. Sie überlassen es ihren weniger honorigen, weniger skrupulösen Kollegen, die genaueren Einzelheiten der letzten Schauergeschichten lebhaft aufzutischen: eine Nahaufnahme des Körpers kurz nach dem Aufprall auf dem Balkon, das Schlafzimmer, in dem das Kleinkind festgebunden war, oder das Fleischermesser mit dem frischen Blut des Ehepartners an der Klinge. Belohnt wird die Bereitschaft, solche Nachforschungen zu betreiben, durch das manchmal schuldbewusste, aber letztlich lukrative Interesse vieler Millionen Leser und Zuschauer.

 

2. Es liegt nahe, das öffentliche Interesse an Horrorgeschichten geschmacklos und müssig zu finden. Aber abgesehen von der oberflächlichen Banalität geht es uns dabei oft – zugegebenermassen vage und nicht explizit – um etwas ganz Wichtiges. Wenn wir uns in solch blutige Geschichten vertiefen, suchen wir nicht nur Unterhaltung oder Ablenkung; wir sind keineswegs nur auf starke Gefühle aus, die unser eigenes Leben so nicht bietet.

Vielleicht stellen wir uns solchen grauenhaften Geschichten, um die gesitteten Seiten unserer Persönlichkeit besser in den Griff zu bekommen – vor allem um unsere vergänglichen Reserven an Geduld, Selbstbeherrschung, Grosszügigkeit und Empathie aufzufüllen.

Statt nur moralisierend über die Begeisterung für schreckliche Ereignisse zu schimpfen, sollten wir lieber genau analysieren, wie über sie berichtet wird – damit sie ihren wichtigen, wenngleich eher unscheinbaren emotionalen und gesellschaftlichen Nutzen besser entfalten können.

 

3. Im alten Athen versammelten sich alljährlich Ende März die Bürger unter freiem Himmel auf den südlichen Hängen der Akropolis im Theater des Dionysos, um die neuen Werke der grossen Dramatiker ihrer Stadt zu erleben. Der Inhalt dieser Stücke war makaber und durchaus mit dem vergleichbar, was unsere Nachrichten zu bieten haben: Ein Mann tötet seinen Vater, heiratet seine Mutter und sticht sich die Augen aus («Oedipus Rex»); ein Mann lässt seine Tochter umbringen, nur um die Untreue seiner Schwägerin zu rächen («Iphigenie»); eine Mutter ermordet ihre beiden Kinder, um zu verhindern, dass ihr untreuer Ehemann mit einer anderen Frau eine neue Familie gründet («Medea»).

In seiner «Poetik» von 335 v. Chr. sah Aristoteles diese Geschichten nicht etwa als groteske Schauspiele an, die vernünftige Leute sich ersparen sollten. Stattdessen betrachtete er die Faszination, die von ihnen ausging, mit intellektueller Gelassenheit. Er meinte, wenn diese Stücke gut geschrieben und gekonnt inszeniert seien, würden sie eine wesentliche Rolle für die emotionale und moralische Bildung einer ganzen Gesellschaft spielen. Selbst wenn es in ihnen oft grausam zugehe, seien sie der Bildung zuträglich.

Aber damit dies geschehen könne, also damit aus einer Schauergeschichte (einer unsinnigen Erzählung schrecklicher Ereignisse) eine – wie Aristoteles es nannte – Tragödie (eine belehrende Geschichte über das Schreckenerregende) werden könne, müsse die Handlung seiner Meinung nach gut strukturiert und die Motive und Charaktere der Figuren klar dargestellt sein. Es erfordere aussergewöhnliche dramatische Fertigkeiten, damit das Publikum schliesslich erkennen könne, inwiefern der offenbar verrückte Held der Geschichte, einer, der sich heftig, arrogant und blind verhielt, vielleicht andere tötete und seinen eigenen Ruf und sein Leben ruinierte, den man (wenn man die Geschichte durch die Nachrichten erfahren hätte) leicht für einen Wahnsinnigen halten könnte, bei näherer Betrachtung in gewisser Hinsicht genau wie wir sei. Ein tragisches Werk erreicht seinen eigentlichen moralischen und erbaulichen Zweck, wenn das Publikum die schrecklichen Irrtümer und Untaten des Helden anschaut und unausweichlich zu dem erschreckenden Schluss kommen muss: «Im Prinzip hätte ich auch so handeln können.» Die Tragödie soll zeigen, wie leicht ein eigentlich manierlicher und liebenswürdiger Mensch eine Hölle auf Erden anrichten kann.

Wenn wir psychisch vollkommen gesund wären, wenn Wahnsinn uns nicht irgendwie innerlich anrühren würde, wären anderer Leute Tragödien viel weniger interessant. Indem wir solche Schauergeschichten in den Medien verfolgen, gehen wir möglicherweise – auf einer unbewussten Ebene – den irritierenden, aber wichtigen Fragen nach: «Wäre ich, wenn eines Nachts einmal alles aus dem Ruder läuft und ich angespannt und müde und unsicher bin, in der Lage, meinen Partner umzubringen?» «Könnte ich, wenn ich geschieden wäre und meine Ex-Partnerin mir die Kinder vorenthielte, sie aus fehlgeleiteter Rache töten?» «Könnte ich je mit einem Minderjährigen einen Chat im Internet anfangen und, ohne das Ungeheuerliche meines Tuns zu begreifen, ihn oder sie am Ende verführen?»

Damit Kultur und Zivilisation sich weiterentwickeln, sollten die Antworten hierauf natürlich in jedem Falle ein klares Nein sein. Hier haben die Medien eine wichtige Aufgabe: Die Katastrophen, in die wir eingeweiht werden, sollten so kontextualisiert werden, dass sie uns wirklich darin bestärken, eben jene Dinge zu unterlassen, die unsere weniger kontrollierten Persönlichkeitsanteile – unter extremen Bedingungen – vielleicht zu tun versucht wären. Sicher werden wir unsere Kinder aus der geschiedenen Ehe nicht nach unserem Besuchstag von der Brücke stürzen oder unseren Partner bei einem Streit töten, aber wir sind alle manchmal in einem emotionalen Zustand, in dem solche Dinge passieren könnten. Tragödien erinnern uns daran, wie sehr wir uns unter Kontrolle haben müssen, indem sie uns vor Augen führen, was andernfalls passieren könnte.

 

4. Tragödien sollten uns nicht nur helfen, gut zu sein, sie sollten uns auch dazu veranlassen, freundlich zu sein. Wie viel Sympathie man für jemanden empfindet, der einen Partner oder seine Kinder umbringt, hängt im wesentlichen davon ab, wie uns die betreffende Geschichte erzählt wird: welche genaueren Informationen man uns mitteilt, wie die Motive dargestellt werden und mit wie viel Einsicht und Komplexität die psychische Befindlichkeit jeweils erklärt wird.

In den griechischen Tragödien unterbricht immer ein Chor die Ereignisse, wodurch die Gefühle gelenkt und das Handeln der Figuren in einen sinnvollen Kontext gestellt werden. Meist spricht dieser Chor feierlich und respektvoll über die Protagonisten, unabhängig davon, welcher Vergehen sie sich schuldig gemacht haben. Derart sensibilisiert, wird das Publikum eine Aufführung von «Oedipus Rex» nicht vorzeitig verlassen – weil es die Hauptfigur etwa für einen «Verlierer» oder «Psychopathen» halten würde.

Die Medien sind da in ihren Berichten weniger vorsichtig, und infolgedessen sind unsere Urteile weniger einfühlsam und härter:

Ein Arzt aus Teesside, der über 1300 pornographische Bilder von Kindern, einschliesslich Folterszenen, heruntergeladen hatte, wurde inhaftiert. Die Polizei fand die «widerlichen» Bilder auf dem Laptop von James Taylor, 31, aus Wensleydale Gardens, Thornaby. Der Arzt, der im Pinderfields-Krankenhaus in Wakefield arbeitete, hatte früher eingestanden, sich unanständige Bilder von Kindern anzusehen. Taylor wurde am Freitag von einem Richter des Teesside Crown Court zu einem Jahr und einem Tag Gefängnis verurteilt. Die Arbeit mit Kindern wurde ihm lebenslänglich untersagt.

BBC

 

Auf den ersten Blick verdient der Arzt keinerlei Sympathie. Aber was wir von ihm halten, hängt wesentlich davon ab, wie genau uns sein Fall dargestellt wird. Wir können prinzipiell für jeden Menschen Verständnis aufbringen, wenn uns seine Geschichte auf eine bestimmte Weise erzählt wird – und gewiss wäre dies kein Fehler (woran uns Dostojewski oder Jesus erinnert hätten).

Im Kontext der Berichterstattung mag dieser Anspruch provokant wirken, weil wir zwei widersprüchliche Vorstellungen gleichzeitig gelten lassen müssen: dass wir mit einem Kriminellen Mitgefühl haben können und doch zugleich sein Verbrechen entschieden verurteilen. Die Medien scheinen davon auszugehen, dass das Publikum nicht in der Lage ist, sich dieser Problematik zu stellen, und dass jegliche Sympathiekundgebung ihrerseits dazu führt, dass das Publikum die Gefängnisse öffnen und Mörder durch die Strassen ziehen lässt. Demnach weigern sie sich, in ihrer Berichterstattung und ihren psychologischen Deutungen Kriminelle menschlich darzustellen.

Stattdessen fassen sie sich kurz in ihren Geschichten. Eine Aufführung von «Oedipus Rex» dauert vielleicht eineinhalb Stunden; der Bericht über den verhafteten Arzt ist 300 Worte lang.

Unweigerlich macht es uns wütend, wenn wir folgende Schlagzeile lesen:

Arzt hatte «widerlichen» Kinderporno

 

Aber beim Weiterlesen könnten wir zu anderen Schlüssen kommen. Denn gegen Ende des Artikels erfahren wir:

Der Richter forderte Taylor auf, seine Erfassung im Register für Sexualstraftäter für zehn Jahre zu unterschreiben, und meinte: «Dieser Schuldspruch bedeutet zweifellos das Ende Ihrer Karriere.»

 

Wenn man sich vorstellt, wie sieben lange Jahre Medizinstudium hier gelöscht werden, bekommt man vielleicht doch einen Schrecken. Dieser Artikel vermittelt ein Gefühl dafür, wie dem Arzt zumute gewesen sein muss:

Dem Gericht wurde vorgetragen, Taylor habe anfangs seine Verantwortung geleugnet, aber später gestand er bei den Polizeiverhören, die Bilder heruntergeladen zu haben.

 

Und welchen enormen Preis er dafür zu zahlen hatte.

Stephen Rich, Verteidiger, sagte dem Richter George Moorhouse, dass Taylors Ehefrau ihn zusammen mit dem Neugeborenen verlassen hätte und dass sein Leben ruiniert sei.

 

Ein Nachtrag informiert uns, dass der Mann im Gefängnis einen Selbstmordversuch unternommen habe. All dies ist nicht weniger traurig als der Inhalt von «Madame Bovary» oder «Hamlet» – und der Arzt hat keinen schlechteren Charakter, so könnte man behaupten: Hamlet ist schliesslich ein Mörder, und Emma Bovary geht mit ihrer Tochter äusserst grausam um. Wir halten sie für «tragische» Gestalten – die komplexe Verständnisbemühungen verdienen –, weil wir uns vorstellen, dass ihre Wesensart und die betreffenden Umstände irgendwie ungewöhnlich nobel und gediegen gewesen sind. Aber eigentlich ist es nur der grosse Geist von Flaubert beziehungsweise Shakespeare, durch den Bovary und Hamlet über die gewöhnliche Kriminalität erhaben wirken und der uns davon abbringt, sie so streng zu beurteilen wie den inhaftierten Arzt.

 

5. Wenn man in den Nachrichten von einer Tragödie erfährt, gewinnt man den Eindruck, solch ein schreckliches Verhalten käme einzig bei der betroffenen Person vor. Eine sinnvollere Reaktion wäre die hilfreichere Schlussfolgerung, dass wir alle nur um Haaresbreite von einer Katastrophe entfernt sind. Begreifen wir diese Erkenntnis erst einmal richtig, müsste uns dies nachdenklich und traurig stimmen. Die Missetaten anderer haben mehr mit uns zu tun, als wir es wahrhaben wollen. Keine ernsthaften Einträge im Strafregister zu haben ist wesentlich eine Sache von Glück und günstigen Umständen und nicht so sehr der Beweis einer nicht korrumpierbaren Persönlichkeit. Ein reines Gewissen bleibt denen vorbehalten, die keine hinreichende Phantasie haben. Würde das Leben, oder was die Griechen die Götter nannten, uns je wirklich prüfen, würden wir uns vermutlich als unzulänglich erweisen – und in diesem Bewusstsein sollten wir ein gewisses Mass an Verständnis für die Schuldigen aufbringen.

Die Tragiker des alten Griechenland haben dies nie vergessen. Sie erzählten gerne, wie gemein, dumm, sexbesessen, wütend und blind wir sein können, aber sie liessen ebenso Raum für ein differenziertes Mitgefühl. Die tradierten Beispiele bringen uns dahin, zu akzeptieren, dass wir zu einer noblen, aber auch fehlerhaften Spezies gehören, dass wir zu erstaunlichen Leistungen in der Lage sind, dass wir uns jahrelang liebevoll als Ärzte oder Eltern einsetzen und uns dann umdrehen und unsere ganze Existenz mit einem Schlag zerstören. Das sollte uns Angst und Schrecken einjagen.

 

6. Die alten Griechen sahen sich einmal im Jahr zu einem festen Zeitpunkt, in einem bestimmten Kontext und im Wissen um den höheren Sinn der Werke tragische Stücke an.

Im Gegensatz dazu nehmen wir fast jeden Tag tragische Nachrichten zur Kenntnis. Doch sie vermitteln uns kaum je den Eindruck, dass sie in einem narrativen Zusammenhang stehen, in dem die Moral der Geschichte klar wird. Die Medien leiten uns nicht dazu an, in einem einzelnen Genre all die Ereignisse wiederzuerkennen, die bei fehlender Selbstkontrolle das innere Monster freisetzen. Sie bringen ihre diversen Horrorgeschichten nicht unter der übergeordneten Schlagzeile «Tragödie», um sie dann so zu erzählen, dass wir unsere eigenen unterschwelligen Veranlagungen leichter in den Verrücktheiten der blutigen Protagonisten wiedererkennen.

Weil er das Ende seiner 10jährigen Ehe mit seiner Frau Erica nicht ertrug, tötete Mr Pedersen die beiden Kinder, Ben, sieben, und Freya, sechs, und brachte sich dann selbst um. Die Leichname von Ben und Freya Pedersen wurden neben ihrem Vater aufgefunden, der sie am Sonntagabend erstochen hatte. Ihr Vater hatte sich kurz zuvor von seiner 43jährigen Frau getrennt. Nachdem er die Kinder in einem fürchterlichen Wutanfall ermordet hatte, stach er sich dreimal in die Brust und einmal in den Unterarm. Mr Pedersen war mit den Kindern in eine abgelegene schmale Landstrasse in Hampshire gefahren, wo er den Wagen parkte. Die Leichname wurden von einem Hundebesitzer gefunden, der Mr Pedersens Saab Cabrio fand und dann das leblose Bein eines Kindes bemerkte.

Daily Mail

 

7. Viele Nachrichten dokumentieren letztlich bloss, wie viele Menschen in aller Welt und in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen ihre Leben ziemlich vermasseln. Es gelingt ihnen nicht, ihre Gefühle zu kontrollieren, rechtzeitig ihre fixen Ideen in den Griff zu bekommen, wahr von falsch zu unterscheiden und vernunftgesteuert zu handeln. All dieses Versagen sollte nicht umsonst sein. Wie Literatur und Geschichte können die Medien als ein lebenswichtiges Instrument wirken, als eine Art «Lebenssimulator» – also als ein Mittel, das uns vielfältigen Szenarien aussetzt, in denen wir, jenseits unserer normalen Herausforderungen, sicher und in aller Musse die besten Reaktionen einüben können.

Doch allzu oft tragen die Nachrichten eben nicht dazu bei, dass wir von den Erfahrungen geplagter Mitmenschen lernen. Sie sind nicht darum bemüht, uns und unserer Gesellschaft die ständigen furchtbaren Irrtümer zu ersparen. Wenn wir davon ausgehen, dass es für ein gutes Leben zuträglich ist, von vorbildlichen inspirierenden Gestalten zu lernen und diese auch nachzuahmen, sollten wir uns auch genau anschauen, welche Verhaltensweisen uns zutiefst erschrecken und warnen. Dies sind nur zwei Seiten derselben Medaille von Wachstum und Entwicklung, und es gehört zu den Aufgaben der Medien, falls es noch nicht auf deren Agenda steht, uns in beidem zu unterstützen.

 


Beim hier vorliegenden Text handelt es sich um einen exklusiven Vorabdruck aus Alain de Bottons neuem Buch «Die Nachrichten. Eine Gebrauchsanweisung» (Übersetzung aus dem Englischen: Barbara von Bechtolsheim), das diesen Monat im Verlag S. Fischer (Frankfurt) erscheint. Wir danken dem Autor und Hans Jürgen Balmes von S. Fischer für die freundliche Zusammenarbeit.

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