Die Schrecken der
mittelalterlichen Inquisition
In einem neuen Buch zeichnet Volker Reinhardt die tragische Lebensgeschichte Giordano Brunos kunstvoll nach.
1600 begann mit einer lichterlohen Jahrhundertwende, als Giordano Bruno legendigen Leibes auf dem Campo de’ Fiori in Rom verbrannt wurde. Man musste diesen durch päpstliche Autorität zum Tode verurteilten Ketzer auf dem Weg zum Scheiterhaufen mit einem Zungenknebel versehen, damit er in seinen letzten Atemzügen keine Häresien von sich geben konnte. Der Historiker Volker Reinhardt gibt Giordano Bruno – der unter anderem ein heliozentrisches Weltbild sowie die Unendlichkeit von Zeit und Raum postulierte – in diesem Buch ein kraftvolles Sprachrohr. Reinhardts historische Erkenntnisse lodern dabei weitaus heller als die Flammen, die Bruno verschlangen. (as)