Die Lyrik Felix Philipp Ingolds (2/2) Neue Gedichte
Gegessen Ist das Leben Schwester oder Beutetier? Und wer oder was sein Held? Ob Poe! Ob Ich! Schön ist erlegt was ragt. Was Erhabenes nämlich nie nicht zuerst. Erst danach trifft die Ohrfeige ein zu grünen zwischen Schläfe und Ohr. Und noch viel später kommt der Wind in wehender Hose zum Stehn. Auch eine Ankunft. […]
Gegessen
Ist das Leben Schwester
oder Beutetier? Und wer oder was
sein Held? Ob Poe! Ob Ich! Schön ist erlegt
was ragt. Was Erhabenes nämlich nie nicht zuerst.
Erst danach trifft die Ohrfeige ein
zu grünen zwischen Schläfe und Ohr. Und
noch viel später kommt der Wind
in wehender Hose
zum Stehn. Auch eine Ankunft. Denn
vernünftig ist die Schwester immer
nie und kein Tier – ausser
dem Leben – ist für heute Beute genug.
Beauteous
«O la face cendrée …» Arthur Rimbaud
Doch wenn’s ein Leib zur Asche bringt! Zur Welt
in der wir lieben. Und
was aber – eigenartig – bleibt
ist weiss die Mähne
dran ein winziger Wind hängt und
(schau wie!) plötzlich klammert. Noch eigenartiger
ist dies. Dass
die Körperschaft scheut
gleich einem völlig neuen Schnee. Sich beugt
wie die Schönheit vorm Abpfiff.
So gross (gewachsen)
als wär’s ein Kreis. Wozu anderseits weitern
was reicht. Die Narbe
als Beweis. Zum Tanz die Farben
(beispielshalber) oder Scharlach für ein ganz normales
Leben. Bleibt nur
die Baustelle und an deren Horizont
die Helle einer kommenden Welt
die wir schön hinter uns
haben