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Die Ernährung von morgen

Ernährung, Klima, Gesundheit: Warum Umweltschutz und Unternehmertum Verbündete sind.

 

Wenn von nachhaltiger Ernährung die Rede ist, werden heute die wildesten Innovationsideen herum­gereicht: Von Soylent-Powerdrinks aus dem Silicon Valley bis In-vitro- oder Kunstfleisch im Burger, von proteinreichen Insektenchips bis zu Algen-Diäten – eine vermeintliche «Ernährungsrevolution» jagt die nächste. Und stets hofft man, die eierlegende Wollmilchsau (oder wenigstens ein bioveganes Pflanzenpendant) sei nun endlich entwickelt und werde bald für alle erschwinglich. Aber wie nachhaltig sind diese Innovationen wirklich? Können sie sich am Massenmarkt durchsetzen? Und wenn ja: Begegnen sie den ökologischen Problemen – vom Klimawandel über den Ressourcenverbrauch bis zum Tierwohl – effizient und können sie die Mägen von bald 8 Milliarden Erdlingen füllen?

Klar ist: Mindestens 25 Prozent des weltweit von Menschen verursachten CO2-Ausstosses hängen direkt mit der Lebensmittelversorgungskette zusammen. Das stellt sogar den vielgescholtenen Transportsektor in den Schatten, und der Buhmann der Stunde, die Fliegerei, schlägt bloss mit 2,6 Prozent zu Buche. Wenn jeder Erdenbürger die Essgewohnheiten eines Durchschnittsschweizers adoptieren wollte, müsste (bei den gegenwärtigen Technologien) die weltweit landwirtschaftlich genutzte Fläche um 130 Prozent erhöht werden. Und während weltweit zum Glück immer weniger Menschen hungern müssen, kosten (über)ernährungsbedingte Krankheiten die Menschheit jedes Jahr geschätzte 229 Millionen Lebensjahre.

Nach unseren Recherchen können wir festhalten: Powerdrinks aus dem Silicon Valley werden den Planeten nicht retten und die Umstellung auf Biolandbau auch nicht. Der Knoten der Interdependenzen zwischen Konsumentenwünschen, Umwelt- und Tierschutz ist nicht leicht und wohl auch nicht nur über marktwirtschaftliche Mittel zu lösen. Aber: Ein Systemwechsel, wie er von radikalen Naturschützern gepredigt wird, ist kaum angezeigt. Es braucht keine Revolution, sondern Innovation! Nötig ist der Blick hinter die Fassaden der etablierten Nahrungsmittelwirtschaft, Kostenwahrheit für die Konsumenten und Justierungen am althergebrachten Verwertungskreislauf. Jenseits aller Hypes scheint es möglich, mit nachhaltigerer Ernährung entscheidend zum Erreichen des Pariser Klimaschutzziels beizutragen, enorme Summen im Gesundheitsbereich zu sparen – und sogar 10 Milliarden Menschen sattzumachen. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie wie.

Für die Unterstützung dieses Dossiers danken wir der Avina Stiftung.
Redaktionell verantwortlich ist der «Schweizer Monat».

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