Dick im Geschäft beim Staat
Im Vergleich zur Privatwirtschaft dürfen sich Beamte über stolze Lohnprämien freuen.
Im November 2020 widmete diese Zeitschrift den wachsenden Personalkosten des Schweizer Staatsapparats einen ausführlichen Schwerpunkt, der schilderte, wie schön das Leben eines Schweizer Beamten ist: Von Entlassungswellen hat man sich nicht zu fürchten, die Lohnkonditionen fallen üppig aus. 2019 verdiente man als Angestellter beim Bund im Durchschnitt knapp 125’000 Franken – rund 96 Prozent aller Mitarbeitenden durften sich im Vergleich zum Vorjahr sogar über ein Anrecht zu einer Lohnerhöhung freuen.
Das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) verglich nun die Lohnverhältnisse beim Staat mit jenen der Privatwirtschaft. Heraus kam, dass Angestellte der Privatwirtschaft doof sind, wenn sie nicht sofort zur Bundesverwaltung wechseln: dort erhalten sie bei gleicher Qualifikation und Erfahrung durchschnittlich 12 Prozent mehr Lohn.
Dieser «Public-Private-Pay-Gap» zieht sich durch sämtliche Lohnklassen – nur oberste Spitzensaläre, wie sie etwa ein Geschäftsleitungsmitglied eines börsenkotierten Unternehmens erhält, werden bei der öffentlichen Hand keine ausbezahlt. Superreiche wie Daniel Vasella werden von heute auf morgen wohl keine Beamten mehr. (jb)