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Der vergessene Schweizer Nobelpreisträger

Eine neue Graphic Novel lädt dazu ein, den Schriftsteller Carl Spitteler wiederzuentdecken.

Der vergessene Schweizer Nobelpreisträger
Bild: Edition Königstuhl

Dass Carl Spitteler dereinst mit dem Literaturnobelpreis geehrt werden würde, darauf deutete lange wenig hin. Der gebürtige Baselbieter kämpfte lange mit sich selbst und schwankte zwischen verschiedenen Tätigkeitsfeldern. Er studierte Theologie, arbeitete als Hauslehrer in Russland und versuchte sich auch als Zeichner. Insofern ist es stimmig, dass Andreas Müller-Weiss Spittelers Leben als Graphic Novel erzählt.

Mit dem gekonnten Einsatz der Kraft der Bilder veranschaulicht der Band verschiedene Episoden aus der Biografie des etwas in Vergessenheit geratenen Schweizer Literaten. Eine ist die Entstehung der denkwürdigen Rede «Unser Schweizer Standpunkt», in der Spitteler im Ersten Weltkrieg sich für die Neutralität und den Zusammenhalt der Schweiz einsetzte und damit die Deutschen, aber auch grosseTeile der Deutschschweizer Presse gegen sich aufbrachte.

Müller-Weiss, der für Bild und Text verantwortlich zeichnet, greift bewusst einzelne Aspekte heraus und fokussiert auf diese. Wer es genauer wissen will, findet hinten im Buch weitergehende Informationen. Die Graphic Novel eignet sich damit bestens, in die Welt Carl Spittelers einzutauchen und den grossen Schweizer Schriftsteller wiederzuentdecken. (lz)

Andreas Müller-Weiss: Carl Spitteler – Spiel mit dem Feuer. Edition Königstuhl, 2024.

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