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Der Segen des Wettbewerbs

Der Westen verdankt seinen Wohlstand der Konkurrenz.

 

«Wettbewerb» wird oft mit der Forderung nach Fairness verbunden: Alle Anbieter sollen gleiche Bedingungen, also «gleich lange Spiesse» haben. Wettbewerb ist jedoch nur fruchtbar, wenn sich die Anbieter unterscheiden. Er bedingt Vielfalt und eben gerade nicht Gleichheit. Nur dann ist er produktiv. Es gewinnen diejenigen, die am besten die Wünsche der (potentiellen) Nachfrager erfüllen. Diese fruchtbare Idee stammt vom Begründer der Nationalökonomie, Adam Smith, und wurde später vom Evolutionstheoretiker Charles Darwin in die Biologie übernommen. Allerdings müssen (unter anderem) zwei Probleme bedacht werden.

Erstens: Der Wettbewerb wird oft untergraben. Interessengruppen verschiedenster Art versuchen staatliche Organe zu instrumentalisieren, um den Wettbewerb zu verzerren. Ein Beispiel ist der Agrarbereich, wo ausländische Anbieter mit oft fadenscheinigen Argumenten ferngehalten werden. Damit wird armen Ländern, die von Agrarexporten leben, massiv geschadet. Die Agrarlobby bevorzugt diese wenig sichtbare Art der Wettbewerbsverzerrung, weil die entsprechenden Kosten nicht im staatlichen Budget auftauchen. Sie treffen unsere Schweizer Konsumenten in Form überhöhter Preise und die Bauern in Entwicklungsländern, denen der Export zu uns verwehrt wird.

Zweitens: Wettbewerb kann unter den falschen Bedingungen auch schädlich sein. Wenn der Staat z.B. genau vorschreibt, wie das Angebot auszusehen hat, muss sich der Wettbewerb auf die Werbung bei den Konsumenten beschränken, was volkswirtschaftlich gesehen eine Verschwendung darstellt. Dies trifft z.B. auf die obligatorische Krankenversicherung zu, wo der Staat präzise und umfassend die zu erbringenden Leistungen festlegt und die Anbieter sich in dieser Hinsicht nicht unterscheiden dürfen. Kooperation erscheint uns zwar sympathischer als Konkurrenz. Dennoch ist es der Wettbewerb, der unter geeigneten Bedingungen zu wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Fortschritt führt. Der Westen verdankt seinen Wohlstand entscheidend dem Wirken der Konkurrenz. Wettbewerb sollte deshalb gefördert und nicht unterdrückt werden.

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