Das Problem von Klassifizierungen
Neu werden Twitter-Accounts von staatlichen oder staatsnahen Medien als solche gekennzeichnet.
Seit kurzem ist auf dem Twitter-Profil der BBC ein Label zu sehen, das sie als «staatlich finanziert» beschreibt. Das britische Medienhaus, das sich wie die SRG mit Zwangsgebühren finanziert, wehrte sich dagegen. BBC betrachte sich selber als unabhängig, und eine solche Klassifizierung sei deshalb nicht korrekt. Auf die Vorwürfe entgegnet Twitter-Eigentümer Elon Musk, dass die Labels die Transparenz der Accounts förderten und den User mehr Kontext zu den Urhebern offenbaren sollte. So werde jeder Account samt seinen Tweets, hinter dem ein offizieller Regierungsvertreter oder eine staatlich geförderte Stelle steht, entsprechend markiert. Mittlerweile wurde das Label auf dem BBC-Account auf «öffentlich finanziert» abgeändert. Was wieder einmal mehr zeigt, dass Musk machen kann, was er will.
Die aktuelle Debatte zeigt aber auch, dass Twitter eine empfindliche Stelle getroffen hat: Wie unabhängig können staatliche respektive staatlich finanzierte Medien wirklich sein? Das Unternehmen plant, seine neue Praxis auf weitere Länder auszudehnen, die Schweiz ist bis jetzt noch nicht einbezogen. (ss)