Als ich ein Kind war, hat mich eine Sekte in Mitwisserschaft meines kompletten sozialen Umfelds fast zerstört. Wo immer heute die blumige Rede von Glauben und Freiheit ertönt, kontere ich: Zu selten ist von Glauben und Manipulation die Rede.
Vielen geht vieles zu schnell – was eben noch Lust bereitete, wird jetzt zur Last; die Augen ermüden, der Körper wird träge, die Reaktionsgeschwindigkeit lässt nach, vielgestaltige Reize können nicht mehr gleichzeitig verarbeitet werden. Darum fahren ältere Menschen langsamer Auto, verlieben sich nur noch selten und schauen nicht gerne Videoclips. Gealterten Gesellschaften geht es ähnlich. In ihnen wächst der Drang nach Entschleunigung.
Eine Antwort aus dem Stegreif von Mike Gravel «A society that puts equality … ahead of freedom will end up with neither.»
(Zitiert aus: Milton & Rose Friedman, «Free to choose» (1980).)
Die Diktatur von unten sichert der Schweiz ihre Stabilität, seinen Erfolg aber verdankt das Land dem Zufall. Was kann die Confoederatio Helvetica tun, um am weltweiten Roulettetisch weiter zu den Gewinnern zu zählen? Ihre Trümpfe unsichtbar halten. Eine Provokation.
Je freier die Welt wird, desto komplexer wird sie. Leben wir also in Zeiten der unendlichen Möglichkeiten – oder ist doch alles anders? Ein renommierter Soziologe antwortet.
Studio Schweizer Monat #16: Christian Lindner, Bundesvorsitzender der deutschen FDP, stellt sich vor der Bundestagswahl vom 26. September 2021 den Fragen des «Schweizer Monats». Lindner will die Freude am Erfinden stärken – statt am Verbieten. Zum Aus des Rahmenvertrags sagt er: «Brüssel sollte nach der Entscheidung der Schweiz nicht nachtreten.»