Das doppelte Evchen auf dem Zweierticket
«Schweizer Monat»-Korrektor Roger Gaston Sutter kommentiert den mutmasslichen SP-Vorschlag zur Bundesratswahl.
Das neue Aushängeschild der SP im Bundesrat soll alles andere als eine Primadonna sein, nämlich berufstätig und Mutter, gewiss aber keine männliche Primadonna – und wär’s ein Daniel (Jositsch) in der Löwengrube. Für das Zweierticket hat man schon ein doppeltes Evchen für die politische Schlangengrube vorzuweisen.
Mit fast zwei Dritteln ihrer Nationalratsfraktion haben die SP-Frauen wahrlich die Hosen an, was allerdings nichts daran ändert, dass Eva (Herzog) oder Evi (Allemann) gleich nach der Wahl die Hose ausziehen und den Rock anlegen muss, den Waffenrock nämlich, weil für die Newcomerin höchstwahrscheinlich nur mehr das VBS (ehemals Militärdepartement) übrigbleibt! Aber diese Kontinuität im VBS von Viola (Amherd) zu Eva oder Evi tut wahrlich not in einer Zeit, wo nur die Frauen Manns genug dem russischen Bären entgegentreten: Annalena Baerbock, Sanna Marin oder Kaja Kallas, während Scholz oder Macron sich als Putins «Callboys» unnützlich machen und meinen, den Konflikt im Kaffeekränzchen mit Putin an der Strippe lösen zu können.
Mit Eva Herzog oder Evi Allemann alle Mann an Bord? Das Wortspiel sieht letztere als meine Favoritin, jene Genossin, die sich im Nationalrat (bis 2018) dezidiert auch als Sicherheitspolitikerin profilierte. Andererseits ginge es weniger um Eva Herzog als vielmehr um ihren Kanton Basel (Stadt), der seit Menschengedenken – konkret seit Hanspeter Tschudi – nicht mehr im Bundesrat vertreten war, aber doch der progressivste Deutschschweizer (Halb)kanton ist, zudem Schweizer Hochburg der Konfessionslosen. Herzog wäre avantgardistisch genug – auch eine (denk)würdige Vertreterin der stets zunehmenden Gruppe konfessionsfreier Menschen in diesem Land! (rgs)