Die wenigsten, die am Sechseläuten als Schneider, Metzger oder Bäcker durch die Bahnhofstrasse marschieren, sind Handwerker. Aber es hat seinen guten Sinn, dass sie sich in diese Tradition stellen.
Das Licht brennt, das Gebäude steht, das Auto läuft wieder: Manuelle Arbeit hat etwas Befriedigendes. Bild: Keystone / Ennio Leanza
Ich wuchs in einer Sekte auf. Mein Job als Hilfselektriker lehrte mich, Verantwortung zu übernehmen. Die Klarheit des Tuns führt zu einer Klarheit des Denkens.
Schuhmacherin Cleo Krebs repariert täglich Louboutins, rahmengenähte Herrenschuhe und liebgewonnene Alltagstreter – und kämpft dabei gegen das schleichende Ende eines jahrhundertealten Berufs.
Handwerkliche Tätigkeiten von Frauen waren lange kaum sichtbar. Foto um 1970 von Erika Wetter, Tante der Autorin, in ihrer Buchbinderwerkstatt in Zürich an der Napfgasse. Erika Wetter war die erste Buchbindermeisterin in Zürichs Buchbinderzunft. Bild: zvg.
Die Geschichte des Handwerks in der Schweiz ist von Innovation ebenso geprägt wie von ihren Einschränkungen. Solide Handarbeit bleibt aber gefragt – wenn sie sich an den technischen Fortschritt und den Strukturwandel anpasst
Die Industrialisierung hat uns viele grosse Errungenschaften gebracht, die wir als selbstverständlich ansehen. Dadurch verstehen wir immer weniger, was dahintersteckt.
In einer zunehmend durchdigitalisierten Welt faszinieren Menschen, die mit Körpereinsatz etwas Nützliches schaffen. Künstler porträtieren sie gerne – mal als Inbild von Integrität und Arbeitsethos, mal als entrechtete Antihelden.
Die Schneiderinnen Karin Bischoff und Kathrin Baumberger, Bild Ronnie Grob.