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Die unmögliche Zeugenaussage

«Nach Auschwitz schreiben». Dass dies un-möglich ist und dennoch gelingen kann, fasziniert den Autor des folgenden Beitrags an den Lebenserinnerungen Ruth Klügers.
Mit «weiter leben. Eine Jugend» vermag
Ruth Klüger die Shoa zu bezeugen und über sie zu berichten, obwohl eigentlich nur ein Unbeteiligter zu berichten vermag, und nur ein Opfer, ein Toter also, im letzten authentisch Zeugnis ablegen kann.

Kunst erklären?

Ruft ein Gedicht, Gemälde oder Musikstück unser ratloses Kopfschütteln hervor, sind wir froh, wenn wir es erläutert und erklärt bekommen. Doch auch dann, wenn wir der Meinung sind, dass das Kunstwerk eigentlich für sich allein genug aussage und sein Reiz in der ihm eigenen Sprache liege, reden wir gerne über Kunst.

Globales Europa – «Zum ewigen Kant»

Kants Gedanken beeinflussen das philosophische Denken bis heute. Dass die Erkenntnistheorie, die Ethik und schliesslich auch die Ästhetik im 21. Jahrhundert von ihm profitieren, haben die Beiträge der vorangegangenen Ausgaben der «Schweizer Monatshefte» gezeigt. Mit einer Analyse der Aktualität des Kantschen Blicks auf die politischen Weltzusammenhänge und der Frage, wie seine Vision praktisch umgesetzt werden kann, schliesst unsere Reihe zu Kant. Die europäische Einigung dient dabei als Vorbild für eine globale Staatenföderation.

Kant und die freie Form

Das Wahre, das Gute und das Schöne je als autonome Bereiche zu begründen, ist Kants Verdienst. Dieser fünfte Beitrag zu Kants Wirkung auf das philosophische Denken unserer Zeit zeigt, dass seine Begründung der Autonomie der Kunst nichts von ihrer argumentativen Kraft eingebüsst hat. Anhand eines zunächst negativen Massnahmenkatalogs
kann ein Kunstwerk daraufhin befragt werden, ob sein vermeintlich ästhetischer Wert sich nicht doch aus fremden Quellen, aus moralischem oder aus bloss privatem Interesse speist. Statt eine dogmatische Definition «des Schönen» zu liefern, ruft Kant zum selbständigen, ästhetischen Reflektieren auf.

Die Mathematisierung der Sozialwissenschaften

Der Autor kritisiert die Manie, hochkomplexe Zusammenhänge und nicht messbare Gesamtgrössen, Durchschnitte und Koeffizienten so zu kombinieren, dass daraus die gewünschten Schlüsse gezogen werden können. So werde eine Präzision und Plausibilität der Aussagen vorgetäuscht, die einer kritischen, von einer Gesamtschau ausgehenden Analyse nicht standhalten. Der hier abgedruckte Text ist die gekürzte Fassung einer Festrede mit dem Titel «Geschichte und Ökonometrie», gehalten am Hochschultag 1968 an der Hochschule St. Gallen (Werke IV, S. 182–194).

Kants Ethik, verwerfen oder retten?

Ein pragmatischer Vorschlag Unter Kants vielfältigen Hinterlassenschaften an die Gegenwart ist seine Ethik, neben seiner Friedenspolitik, die heute vielleicht lebendigste. Die sich abzeichnenden Möglichkeiten von Humangentechnik und Gentechnologie motivieren auch zur Suche nach Grenzen des Verfügbaren im Menschen. In striktem Gegensatz zu allem Nutzendenken verspricht Kants Vernunftethik Auswege aus dieser zwiespältigen Situation.

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