Die Nachfolgestaaten der Sowjetunion haben historisch, ökonomisch und politisch wenig Gemeinsamkeiten. Die mit guten Gründen sehr verschiedenartigen Beziehungen zur EU sollten möglichst unabhängig vom Verhältnis dieser Staaten zu Russland und auch unabhängig von der Russlandpolitik der EU gestaltet und weiterentwickelt werden.
Europas Asienbild ist immer noch von Vorurteilen, Wunschvorstellungen und Modetrends geprägt. Indien ist als Rechtsstaat mit freiheitlicher Information und Kommunikation offener und berechenbarer als China. Beide Giganten bieten nicht nur attraktive Märkte und Produktionsstandorte, sondern sind vermehrt als die Führungsmächte des 21. Jahrhunderts wahrzunehmen, mit denen sich ein intensiverer Austausch für Europa in jeder Beziehung lohnen dürfte.
Europa hat viele Gemeinsamkeiten, die in einer – trotz aller Vielfalt – gemeinsamen Geschichte wurzeln und jenes Sozialkapital bilden, das im globalen Umfeld Vertrauen schafft und Erfolg verspricht.
Unter dem Druck der Globalisierung wird Europa gezwungen sein, sich von überholten etatistischen, interventionistischen und zentralistischen Modellen zu lösen. Die Politik wird jenen Prozess nachvollziehen müssen, den erfolgreiche Unternehmen bereits vorgezeichnet haben.
Europaweit tätige Kapitalgesellschaften haben ein vitales Interesse daran, dass die Weiterentwicklung der Societas Europaea vorangetrieben wird. Die bisher vollzogenen Schritte zur Harmonisierung sind ein Meilenstein für ein europäisches Unternehmensrecht.
Dieser Beitrag macht deutlich, wie stark sich die ungarische Nation in ihrem Selbstverständnis über Jahrhunderte hinweg dem christlichen Abendland zugehörig fühlte. Der nach dem Ersten Weltkrieg vom Westen diktierte Friedensvertrag von Trianon stellte diese Zugehörigkeit allerdings auf eine harte Probe.
Von einer friedlichen Kundgebung über den bewaffneten Aufstand zum national motivierten Freiheitskampf: Was in jenen zwölf Tagen geschah, traf nicht nur die ungarische und sowjetische Führung unvorbereitet, sondern auch die Aufständischen selbst.
Bis heute gibt es Stimmen, die das Scheitern des Aufstands von 1956 mit dem Ausbleiben westlicher Hilfe erklären. Der folgende Beitrag zeigt dagegen auf, dass es echten Spielraum und damit realistische Alternativen nur in Moskau gab.
Die Rekonstruktion einer Wirkungsgeschichte von «1956» ist ein komplexes Unterfangen, weil neben
objektiven Resultaten auch subjektive Wahrnehmungen Teil der Rechnung sind, Verdrängungen und Verdrehungen, Instrumentalisierungen und immer
neue Interpretationen.
Die Solidarität der Schweizer Bevölkerung mit den ungarischen «Freiheitskämpfern» war gross: es gab eine Spendenwelle bisher unerreichten Ausmasses, unzählige Sympathiekundgebungen und politische Appelle. Nach der gewaltsamen Niederschlagung des Aufstandes durch die sowjetische Armee entlud sich die Wut der Menschen vereinzelt gegen die Kommunisten, die «Russen» im eigenen Land.