Blogs, Rede & Widerrede
von vier Bloggern
dottore, Ordnungspolitischer Blog, www. www.ordnungspolitik.ch/
Wir brauchen freie Währungen
21.09.2009
«Wir haben es schon länger gefordert: privatisiert die Notenbanken. Das Monopol auf Geldproduktion ist ein latentes Risiko. Nun empfiehlt der belgische Finanzexperte Bernard Lietaer im ‹Tagesanzeiger› etwas Ähnliches. Die bestehenden Geldwährungen sind Monopole. Und Monopole sind schädlich. Das Finanzsystem braucht Alternativen, wie es sie in Form von Bonus-Meilen, Superpunkten und WIR-Geld bereits gibt. Weltweit gebe es bereits rund 5’000 solcher Alternativen. Daraus entsteht nach Lietaer erstens Wettbewerb unter den Währungen um das Vertrauen der Geldkonsumenten und zweitens Stabilität. Und weiter: ‹Das gegenwärtige System mit den nationalen Monopolwährungen ist wie ein Wald, in dem nur eine einzige Baumsorte wächst. Das ist sehr effizient, aber auch sehr gefährlich. Wenn ein bestimmter Schädling oder eine bestimmte Baumkrankheit auftaucht, vernichtet sie schlagartig den ganzen Wald. In ähnlicher Weise hat die jüngste Finanzkrise beinahe das ganze System einstürzen lassen. Wenn wir mehr Stabilität wollen, dann brauchen wir also solche Komplementärwährungen.›»
euckenserbe, Freunde der offenen Gesellschaft, http://fdog.wordpress.com/
Zu viele Autos auf dieser Welt
18.09.2009
«Der Grund für die Absatzkrise in der Automobilindustrie ist nicht die Wirtschaftskrise. Sie hat die Entwicklung nur beschleunigt. Weltweit werden 16 Millionen mehr Autos hergestellt als gekauft. Deshalb ist auch nicht die ‹falsche Modellpolitik› des einen oder anderen Herstellers entscheidend, sondern die weltweit bestehenden Überkapazitäten. Wären Opel, Chrysler und GM vom Markt verschwunden, wären diese Überkapazitäten mit einem Schlag verschwunden. So bezahlen die wirtschaftlich arbeitenden Autohersteller mit ihren Steuern den Erhalt der unrentablen Konkurrenten und müssen dauerhaft die eigene Produktion einschränken. Statt bei Opel kostet das jetzt Arbeitsplätze bei Ford und VW.»
Manfred Messmer, Arlesheim Reloaded, http://www.arlesheimreloaded.ch/
Die schöne neue Konsumentenschutzdiktatur
08.09.2009
«Weil Druckerschwärze bis 1985 Blei aufwies, dürfen in öffentlichen Bibliotheken der USA nur noch Kinderbücher verliehen werden, welche nach 1985 gedruckt wurden. Selbstredend dürfen auch keine solchen Bücher mehr verkauft werden. Wer dagegen verstösst, bezahlt bis zu 100’000 Dollar Busse… Jetzt werden Tausende von Kinderbüchern aus öffentlichen Bibliotheken und Buchhandlungen verbannt und anschliessend verbrannt, pardon entsorgt… Die Konsumentenschutzdiktatur treibt erschreckende Blüten.»
Dirk, erzliberal.de, http://erzliberal.blogspot.com/
Stimmzettel und Lottoschein
02.09.2009
«Amerikanische Ökonomen und Politik‹wissenschaftler› haben die Chance berechnet, mit der ein Wähler den Ausgang der Wahl beeinflussen kann. Sie beträgt 1:60’000’000… Umgekehrt betragen die Kosten der (Online-)Abgabe eines Lottoscheins wenige Euro. Sein Erwartungswert ist kleiner als 1, aber wenigstens positiv. Die Kosten der Abgabe eines Stimmzettels an der Wahlurne bestehen in mindestens einer halben Stunde mehr aufgewendeter Zeit, wodurch die Bilanz unter Zugrundelegung eines geringen Stundenlohns bereits negativ wird. Die Abwägung zwischen Lotto und Stimmweggabe schlägt vollends zugunsten des Lottos um, wenn man bedenkt, was man mit einer Stimme erreichen kann: der Ereigniswert ist in jedem Fall negativ; denn egal, wen man wählt, die Freiheit wird kleiner werden. Seine Stimme wegzugeben bringt einen negativen Erwartungswert mit sich.»