Blick aus der Wirtschaft:
Der Staat kann Bitcoin nicht stoppen

Fiatgeld ist nicht durch physische Güter wie Gold gedeckt, sondern basiert auf dem Vertrauen in die ausgebende Regierung. Dieses System ermöglicht es Staaten, ihre Währungen flexibel an die wirtschaftlichen Bedürfnisse anzupassen, aber gerade diese erhöhte Verfügungsmacht hat zu erheblichen Problemen geführt.

Das Fiatgeld brachte auch mehr Macht und Kontrolle über die Märkte mit sich. Staaten haben weitgehende Massnahmen für Unternehmen und Händler eingeführt, die sich in der Folge an immer neue, noch striktere Vorlagen halten müssen. Die Macht der Märkte zentralisierte sich somit auf ein paar wesentliche Teilnehmer: An Macht dazugewonnen haben westliche Zentralbanken wie die US Federal Reserve und die Europäische Zentralbank sowie grosse Finanzinstitute wie BlackRock, JP Morgan oder Berkshire Hath­away. Raum für neue Mitstreiter oder Ideen gibt es kaum.

Mit zunehmender Kontrolle und abnehmender Freiheit kämpfen auch wir bei Relai. Bei der Gründung unserer Firma war die Offenheit der Regulatoren gegenüber Bitcoin in der Schweiz noch hoch. Man konnte täglich Bitcoin für bis zu 5000 Franken ohne Verifizierung kaufen; inzwischen tendiert diese Grenze mehr und mehr in Richtung 0 Franken. Aktuell überlegen sich Regulierungsbehörden europaweit gar, ob sie Bitcoin-Anleger strenger verifizieren sollten als Grossbanken. Die Reserve, die wir als Verwalter von Bitcoin-Kundengeld halten müssen, ist höher als jene von Banken. Auch unsere IT-Systeme werden strenger beobachtet. Diversen Kryptoanbietern wurden sehr kurzfristig ihre Korrespondenzbankkonten geschlossen.

Faire Grundlage für den globalen Handel

Bitcoin stellt eine radikale Abkehr vom Fiatmodell dar. Als ­dezentrale digitale Währung ist Bitcoin nicht an eine zentrale Autorität gebunden. Bitcoin basiert auf der Blockchain-Technologie, die Transparenz und Sicherheit gewährleistet. Transaktionen sind öffentlich einsehbar und können nicht manipuliert werden, was das Vertrauen der Nutzer stärkt. Es ist ein ­dezentrales, auf einer Open-Source softwarebasiertes Netzwerk, genau wie das Internet. Durch die Trennung von Geld und Staat kann Bitcoin ein Finanzsystem schaffen, das unabhängig von politischen Einflüssen ist. Und zwar, indem es nicht eine zen­trale Anlaufstelle oder ein Unternehmen wie Google mit einem CEO hat, sondern ein Netzwerk aus Hunderttausenden Computern und Millionen von Nutzern ist. Probieren Behörden, ein Land regulatorisch unter Druck zu setzen, Bitcoin zu verbieten, kann das Netzwerk sofort reagieren und an einem anderen Ort weiterwachsen. Nutzer können mit Lösungen wie VPNs oder anderen Standortanpassungen immer im Besitz ihres Vermögens bleiben. Das Beste daran: Man muss sich nicht bei einem Berater, einer Bank oder einem Nationalstaat rechtfertigen, was man mit seinem Vermögen tut. Man verfügt selbstbestimmt darüber und reist frei von A nach B.

Bitcoin stärkt die Stabilität und das Vertrauen in das Geldsystem; es schafft eine faire Grundlage für den globalen Handel. Länder mit instabilen Landeswährungen könnten besonders von einem solchen System profitieren, da Bitcoin als stabile Wertaufbewahrung und als stabiles Zahlungsmittel dienen kann. Ein entscheidender Vorteil von Bitcoin ist seine begrenzte Menge. Es wird niemals mehr als 21 Millionen Bitcoins geben, was eine Inflationssicherheit bietet, die Fiatwährungen nicht haben. Diese Knappheit macht Bitcoin zu einer attraktiven Alternative zu traditionellen Währungen, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.

Der nächste Entwicklungsschritt

Die Trennung von Geld und Staat durch Bitcoin kann der Schlüssel zu einem besseren Finanzsystem sein. Nicht nur ist Bitcoin ein Vermögenswert, der über die Zeit im Wert steigt, sondern befreit auch die Unternehmen vom immerzu wachsenden Kontrollstaat. Bitcoin ist die nächste logische Entwicklung in der Evolution unseres Finanzsystems: Durch die Schaffung eines transparenten, manipulationssicheren und inflations­sicheren Geldes ermöglicht es Bitcoin, die Probleme des heutigen Fiatsystems zu überwinden.