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Behämmerte SRG?

Über die Überschneidungen bei öffentlichen und privaten Programmen.

«Nach Sparhammer: Leutschenbach im Schockzustand», so titelte jüngst der «Blick», nachdem die SRG-Führung ein Sparprogramm in Höhe von CHF 40 Mio. bekanntgegeben hatte. 250 Stellen sollen gestrichen werden, weil die SRG künftig selbst für die Mehrwertsteuer aufkommen und den Regionalsendern zwei Prozent der Gebühreneinnahmen abtreten muss.

Die «Blut, Schweiss und Tränen»-Rhetorik darf skeptisch machen: Der Gewerbeverband nämlich berechnet, dass die RTVG-Revision rund CHF 130 Mio. Mehreinnahmen in die SRG-Kasse spülen wird. Eine aktuelle Studie der Universität St. Gallen zeigt ausserdem, wie gravierend der Staatssender die Angebotsvielfalt in der Schweiz hemmt. Belastend wirkt dabei nicht primär der hohe Ressourcenverbrauch (94 Prozent der Gebühreneinnahmen, etwa CHF 1,3 Mrd., fliessen künftig an die SRG, hinzu kommen gut CHF 300 Mio. an Werbeeinnahmen). Problematisch ist vielmehr die grosse Überschneidung der öffentlich finanzierten mit den privat finanzierbaren Programmen. So fokussieren private Sender gerade in der Entstehungsphase auf fiktionale Unterhaltung, denn hier lässt sich Geld verdienen. Ist eine ausreichende Zuschauerschaft gewonnen, erfolgt die Expansion in unterhaltende Eigenproduktionen, Magazine und Sport. Die 17 Radio- und 7 Fernsehprogramme der SRG decken aber genau diese für Private attraktiven Segmente ab (etwa 50 Prozent des SRF-Programms werden durch Unterhaltung und Sport bestritten). Eine Refinanzierung privater Angebote wird damit im Keim erstickt – und mit ihr der Wettbewerb.

Besonders stossend: mit Gebührenmitteln überbietet die SRG regelmässig die Privaten, wenn es um Film-, Serien- oder Sportlizenzen geht. Die Haushalte müssen so für Programme zahlen, die sie auch gebührenfrei empfangen könnten. Der Weg zu Schweizer Eigenproduktionen bleibt also den Privaten verbaut. Vielfalt und Innovation im Programm? Fehlanzeige. Dafür stehen trotz «Sparhammer» die Zeichen weiterhin auf Geldverschwendung.

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