ist Philosoph und Feuilletonchef der «Neuen Zürcher Zeitung». Von 2007 bis 2015 wirkte er als Herausgeber und Chefredaktor des «Schweizer Monats». Heute ist er Verwaltungsrat der SMH Verlag AG.
Alle reden von Wettbewerb – bloss um ihn zu meiden. Alle geisseln den Staat – und rufen doch nach ihm, wenn es ihnen nützt. Rolf Soiron, einer der einflussreichen Wirtschaftsführer der letzten Jahrzehnte, konstatiert eine Verrentung der Schweiz. Er skizziert, welche drei Aufgaben auf die Politik zukommen.
In Ihren Händen halten Sie unsere umfangreiche Sommer-Doppelausgabe. So will es die Tradition. Wiederum haben wir darauf geachtet, Ihnen mit einem spannenden Themen- und Formenmix besondere Lesestoffe zu bieten – für den Strand mit Sonneneinwirkung oder die Bibliothek im kühlen Untergeschoss. Apropos: wie stelle ich mir eigentlich den idealen Leser, die ideale Leserin vor? Natürlich […]
Die grosse Aktiengesellschaft, die Société anonyme, ist die Form, die zur Grundposi-tionierung unserer Zeit passt: Ihre Teilhaber verharren in der Anonymität und erwarten Gewinne, ohne sich selbst zu erkennen zu geben. Diese Shareholder gehören wenigstens ideell zur modernen gemeinen Existenzform des Rentners. Wer eine Rente kassiert, kritisiert zwar unter gleichgesinnten Kollegen gerne den «Free Lunch», […]
Im Zentrum der grossen gesellschaftlichen Probleme steht der Mensch, der sich selbst unterbietet. Peter Sloterdijk setzt der modernen schwarzen Anthropologie ein neues Narrativ entgegen. Stolz statt Neid, Grosszügigkeit statt Geiz: die neogriechische Revolution dürfte noch vor der nächsten Eiszeit kommen. Gespräch mit einem, der von sich behauptet, seine Altersradikalität komme erst noch.
Der eine steht für modernes Banking und eine Welt ohne Altlasten. Der andere hat den Schweizer Finanzplatz geprägt und fragt sich, wozu es in Zukunft noch Banken braucht. Adrian Künzi und Oswald Grübel im grossen Gespräch über eine Branche im Umbruch.
Mehr Prinzipien und weniger Regulierung, mehr persönliche Haftung und weniger Code of Conduct, mehr Markt und weniger Arbitrage auf Kosten anderer, mehr kleine Banken und keine grossen Casinos: Marc Chesney findet klare Worte. Ein (Streit-)Gespräch.
Die Fiskalquote ist der Entmündigungskoeffizient einer Gesellschaft. Die Zahl besagt, über wie viel vom Erwirtschafteten die einzelnen Bürger frei entscheiden können – und wie viel Macht das Kollektiv hat. Die Schweiz gilt gerade unter Schweizern als Land mit halbwegs vernünftiger Fiskalpolitik. Die Begründung liegt auf der Hand: Es sind hierzulande die souveränen Steuerzahler höchstselbst, die […]
Die Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) könnte transparenter nicht sein. Das ist mutig. Denn das nimmt ihre potentiellen Wähler in die Pflicht. Niemand wird jemals behaupten können, er habe nicht gewusst, welche Politik er für seine Stimme serviert bekommt. Wo SP draufsteht, ist SP drin. Ich würde meinen: das können längst nicht alle helvetischen Parteien von sich behaupten. Schauen wir […]
Viele Bewohner Afrikas, die ihr altes Leben aufs Spiel setzen, um in Europa ein neues zu bekommen, sind keine politisch Verfolgten und auch keine Armutsflüchtlinge. Es handelt sich in der Mehrzahl um junge Männer, die oftmals den mittleren Schichten ihrer Länder entstammen. Sie und ihre Familien haben genügend Geld gespart, um Schlepper bezahlen zu können. […]