ist alt Botschafter sowie Dozent an der Universität St. Gallen. Neu von ihm erschienen: «Die Schweiz ist anders – oder sie ist keine Schweiz mehr» (NZZ Libro, 2023).
Die geopolitischen Umwälzungen zwingen die Schweiz einmal mehr, sich dazu zu verhalten. Aber wie? Im Streitgespräch stehen sich Staatswissenschafter Christoph Frei und Ex-Botschafter Paul Widmer gegenüber.
Ist der Nationalstaat am Ende? Das Gegenteil ist der Fall. Für die Schweiz muss es deshalb darum gehen, ihre drei aussenpolitischen Problemzonen – Neutralität, Föderalismus, direkte Demokratie – in Aktivposten umzumünzen.
USA, China, EU, UNO, WTO, G-20 – die geopolitischen Kräfteverhältnisse ändern sich, neue Machtkonstellationen entstehen. Was sind die Konsequenzen für die Schweiz? Und wie sehen erfolgversprechende Strategien für den kleinen grossen Global Player aus?
Nationalstaaten haben eine einzige nationale Sprache. Die Schweiz hat deren vier. Ist sie deswegen kein eigentlicher Nationalstaat? Und wenn nicht – was ist sie dann?
Direkte Demokratie, Föderalismus, Neutralität und sprachlich-kulturelle Vielfalt, diese vier Säulen bilden den Sonderfall Schweiz. Das Modell wäre heute, in einer globalisierten Welt, erfolgversprechender denn je. Aber dafür müssten wir es selbst besser kennen.