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Martin Lüdke

Alle Artikel von
Martin Lüdke

Von Hunden, Nachthemden und den fünfziger Jahren

Da wird die ganze Zeit einfach so dahingeplappert. Eine Kinderstimme. Ein kleines Mädchen, das vieles von dem, was um sie herum passiert, zwar noch nicht verstehen kann und es dennoch mit grossen Ohren und offenen Augen wahrnimmt. Langsam ändern sich die Zeiten. Das Mädchen wird älter, spürt zuweilen schon ein «gutes Gefühl» zwischen den zusammengepressten […]

Und immer lacht die thrakische Magd

In den seligen Zeiten, in denen der Sternenhimmel die Landkarte der gangbaren und zu gehenden Wege war und die Wege vom Licht der Sterne erhellt wurden, damals war, wie Georg Lukács in seiner «Theorie des Romans» hymnisch schwärmt, die Welt weit und doch wie das eigene Haus, Ich und Welt getrennt und doch niemals einander […]

Kein Verlass auf die Impotenz!

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Und das ist, in dem vorliegenden Fall, eine ganze, grosse Lesergemeinde, also wir, die neugieriggewordenen Frisch-Leser und -Liebhaber. Endlich sind sie da, diese «Entwürfe zu einem dritten Tagebuch». Begonnen hatte Max Frisch mit der Arbeit an diesen Aufzeichnungen im Frühjahr 1982. Im April 1983, nach dem Ende […]

80 Jahre – Paul Nizon

Er zählt zu den Grossen der Schweizer Literatur des 20. Jahrhunderts. Er steht, in seiner Unbedingtheit, neben Robert Walser und, in seiner Radikalität, noch über Frisch und Dürrenmatt. Und doch steht er allein, als letzter Vertreter einer literarischen Moderne, die jene Schranken, die Leben und Kunst voneinander scheiden, nicht akzeptieren konnte. Als Verächter einer Gesellschaft, […]

Bewegung ist eben alles

Man könnte neidisch werden. Er steigt in den besten europäischen Hotels ab, ob in Weimar oder Porto, Grenchen oder Zürich. Er besucht die berühmten europäischen Bäder, ob in Budapest oder Baden-Baden. Etwa das Friedrichsbad, diesen klassizistischen Badetempel von altkaiserlicher Pracht. Dort wurde auch an nichts, ob Marmor oder Messing, gespart, allenfalls an Kleidung, denn man […]

Ein wahrhaft weites – und vermintes – Feld

Ein komisches Buch. «Liebe, Lüge, Libertinage. Eine Expedition zu den Leidenschaften in der gegenwärtigen Literatur» heisst die Studie der Kritikerin und Literaturwissenschafterin Pia Reinacher. Sie begreift ihr Vorhaben als eine «Expedition in die zeitgenössische Literatur, die zu eigenen Streifzügen verführen soll. Sie besichtigt den gesellschaftlichen Umbruch auf einem Kerngebiet: der Beziehung der Geschlechter». In einem […]

…und daher gleich doppelt

Rolf Lappert: «Nach Hause schwimmen». München: Hanser, 2008. Bei der Geburt stirbt die Mutter. Das kommt leider immer mal wieder vor, selbst in unseren Tagen und sogar in Philadelphia, das für gute Krankenhäuser bekannt ist. Nach diesem Unglück verschwindet der Vater aus der Klinik, und zwar auf Nimmerwiedersehen. Seltsam, aber so ist es halt. Danach […]

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