Das Schweizer Feuilleton war nicht begeistert. Auch in den «Schweizer Monatsheften» wurde die «Schweizer Literaturgeschichte» als ein «missglücktes Kompendium» vorgestellt. Die Kritiker vermissten, was sie als ihre eigenen Wunschvorstellungen auf das 529 Seiten mächtige Buch projizierten. Wird die «Litera-turgeschichte» hingegen an ihrem eigenen Anspruch gemessen, dann fällt das Urteil anders aus. Eine Kritik der Kritik.
Für Peter von Matt war sein Lehrer Emil Staiger der «bisher fulminanteste Erotiker der deutschen Literaturwissenschaft». Staiger und die Erotik – passt das zusammen? Seine Studenten erinnern sich, dass der Zürcher Germanist schon bei vorsichtigen sexuellen Deutungen von Goethe-Gedichten erstarren konnte. Im «Zürcher Literaturstreit» kritisierte er vehement Freizügigkeiten auf dem Theater und beklagte, dass die […]