Hanspeter Thür ist Rechtsanwalt und seit 2001 Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter. Von 1987 bis 1999 war er Nationalrat für die Grüne Partei.
Dank Edward Snowden wissen wir, wie detailliert und umfassend die globale Überwachung abläuft. Dabei gilt: Jeder ist verdächtig. Die Ausmasse sind gigantisch, die Aussichten trübe. Das müsse sich ändern, schreibt der eidgenössische Datenschützer.
Er ist einer der letzten Verteidiger des Bankkundengeheimnisses. Den automatischen Informationsaustausch nennt er inakzeptabel. Die deutschen Avancen erinnern ihn ans Faustrecht. Und die westlichen Demokratien sieht er auf dem Weg zu totalen Staaten. Ein grosses Gespräch mit dem eidgenössischen Datenschützer Hanspeter Thür.
Mit dem Bankkundengeheimnis steht ein zentrales Prinzip unseres Rechtsstaats auf dem Spiel – der Schutz der Privatsphäre. Wo sind seine Verteidiger? Der eidgenössische Datenschutzbeauftragte fühlt sich wie ein einsamer Rufer in der Wüste.