David Signer ist promovierter Ethnologe, Autor von «Die Ökonomie der Hexerei: Warum es in Afrika keinen Wolkenkratzer gibt» und lebt als Schriftsteller in Zürich.
Wer wissen will, was die Welt im Innersten zusammenhält, greife zum Roman und nicht zum Sachbuch! Denn die Fiktion hat entscheidende Vorteile: sie legt grundlegende Mechanismen nicht nur frei, sondern macht sie tatsächlich erlebbar. Und sie rettet sogar Leben.
1997 ging ich für zwei Jahre in die Côte d’Ivoire. Ein Freund empfahl mir V.S. Naipauls «Die Krokodile von Yamoussoukro » aus dem Reportagenband «Dunkle Gegenden». Nach der Lektüre war ich empört. Auf rund hundert Seiten beschrieb der Autor das Land. Akkurat, wie ich zugeben musste, mit vielen langen Gesprächen, die er mit Einheimischen geführt […]
Eine Antwort aus dem Stegreif von David Signer Ein Anstoss von Seneca:
Zitiert aus «De vita beata»»
«Daher muss man sich zur Freiheit durchringen. Diese aber erreicht man durch nichts anderes als durch Gleichgültigkeit gegen das Schicksal.»
Wer beim Stichwort «St. Gallen» lediglich «ewiggestrig» und «provinziell» denkt, ist selber ewiggestrig und provinziell. St. Gallen hat zum Beispiel eine lebendige Literaturszene, einer ihrer Verkehrsknotenpunkte war bis vor kurzem die Syrano-Bar, wo Florian Vetsch Schriftsteller aus aller Welt zum Stelldichein lud. Vetsch ist selber eine Art Relais, wo sich die verschiedensten Wege kreuzen. Das […]
In Laos begegnete ich einmal zwei jungen Schweden, die sagten, sie wollten auf ihrer Reise durch Südostasien leben wie die Einheimischen. Sie lernten kochen wie Laoten, kleideten sich wie Laoten, nur Bier tranken sie wie Schweden, und so waren sie auch schon ziemlich besoffen, als sie sich in Luang Prabang auf ein selbergebasteltes Floss setzten, […]