ist Ökonom, Publizist und Autor. Zuletzt von ihm erschienen: «Vermögen für alle: Wer die bessere Verteilung hemmt, und wie wir sie erreichen» (NZZ Libro, 2022).
Wohnen, gesunde Lebensmittel, Bankeinlagen, Taktfahrplan: Die Existenz in Mitteleuropa ist rundum versichert. Und der Hunger nach Garantien bleibt ungestillt. Doch sind die Menschen dadurch wirklich unabhängiger geworden?
Geld soll zur blossen digitalen Spur werden. Und doch können kontrollierende Staaten nicht verhindern, dass die Bürger zuletzt in reale Werte fliehen, in die Untergrundwirtschaft, in den Tausch, in Goldklauseln in den Verträgen. Sie halten sich an den Wahlspruch der 68er: Rebellion ist berechtigt.
Grossbritannien will bald über den Verbleib in der EU abstimmen. Zum Glück. Denn damit öffnet sich ein Zeitfenster für eine neue, von unten herauf gebaute europäische Einigung – für ein Europa mit Schweizer Beteiligung.
Gelddruckende Zentralbanken, Einheitswährung Euro, überschuldete Staaten, schrumpfvergreisende Bevölkerungen – die Lage in Europa ist unübersichtlich. Wie gehen Steuerzahler, Sparer, Bürger, Pensionäre damit um? Zwei Skeptiker entwerfen realistische Szenarien. Und passende Gegenstrategien.
Die freie Wahl der Pensionskasse mag ein Wagnis sein. Doch ohne die ganz gewöhnlichen Mittel von Austrittsmöglichkeit und Mitbestimmung ist die zweite Säule gefährdeter, als viele denken.
Die europäische Entwicklungshilfe bremst Aids und Islamismus. Subventionen für die Landwirtschaft dienen der Landschaftspflege. Der Euro bringt die politische Union aus sich hervor. Alles hängt irgendwie mit allem zusammen. Dabei bleibt nicht nur die Übersicht auf der Strecke.
Kein Wirtschaftswachstum ohne leichte Inflation. Kein gutes Geld ohne staatliche Garantie. Das sind Gewissheiten unserer Tage. Scheinbare Gewissheiten. Denn alles könnte auch ganz anders sein. Und vielleicht sogar besser.