Wie kann Lyrik zeitgeschichtliche Diagnose sein, ohne platt zu erscheinen? Wie kann sie als Erlebnislyrik authentisch wirken, ohne epigonal zu klingen? Und wie kann sie ihre Vorbilder dennoch würdigen? Dieses Kunststück, nämlich Zeitgeistanalyse, Erinnerungsarbeit und (literarische) Traditionsaneignung zu verschränken, gelingt dem Bieler und Wahlberliner Armin Senser mit seinem dritten Gedichtband «Kalte Kriege» in beeindruckender Weise. […]