Wir brauchen Ihre Unterstützung — Jetzt Mitglied werden! Weitere Infos
Der Beobachtungsposten auf dem Dach der Firma Interxion in Opfikon, photographiert von Ronnie Grob.

Ist die Schweizer Armee (noch) zu retten?

Über die Herausforderungen der Miliz-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik.

Informatikprobleme, hohe Kreditkartenspesen, eine Luftwaffe, die nur zu Bürozeiten fliegt: die letzten grossen Stories der Medien über die Schweizer Armee haben letztere als Lachnummer dargestellt, die viel koste, aber im Ernstfall nur bedingt einsatzfähig wäre. Noch 1962, als der «Spiegel» für Deutschland einen Artikel unter dem Titel «Bedingt abwehrbereit» veröffentlichte, wurde kurz darauf Verleger und Chefredaktor Rudolf Augstein (neben anderen) festgenommen und während 103 Tagen in Haft gesetzt. Heute ist es ungefährlich, sich über die Armee lustig zu machen – und ja, das ist auch richtig so.

Komplizierter als die mediale Zurschaustellung ist es, unvoreingenommen die richtigen kritischen Fragen zum Zustand des Militärs zu stellen und auf diese auch eine Antwort zu erhalten. An der Schweizer Armee und ihrer Öffentlichkeitsarbeit liegt das nicht, wie wir herausfinden durften. Schwierigkeiten bereitete eher der Umstand, dass externe Experten mit umfassendem Wissen und Lust an der Debatte hierzulande seltener geworden sind – und in Friedenszeiten die wohlgepflegte Wehrfolklore mitunter die Sicht auf strategische Herausforderungen zu vernebeln droht.

Es sei also noch einmal gesagt: die Schweizer Milizarmee ist eine (mit ein paar wenigen Profis versetzte) Truppe von Amateuren, die im Ernstfall für die Verteidigung des Landes sorgen soll! Damit sich aber nicht erst in einem solchen zeigt, wie gut – oder: schlecht – ihr Zustand tatsächlich ist, haben wir den Austausch mit Strategie- und Militärexperten im In- und Ausland, mit Armeeangehörigen und politischen Verantwortlichen gesucht.

Es zeigte sich: die Armee, der während vieler Jahre die Mittel gekürzt wurden, versucht, in Form zu bleiben, egal ob bei der Luftwaffe, der Militärpolizei oder bei den Schutzhunde­staffeln. Ob das für den Ernstfall reicht oder bloss für die Aufrechterhaltung der «Öffnungs­zeiten», erfahren Sie auf den nächsten Seiten.

Wir wünschen eine anregende Lektüre des Dossiers zur Schweizer Armee!

Für die Unterstützung bei der Lancierung des Dossiers danken wir Georges Bindschedler.

»
Abonnieren Sie unsere
kostenlosen Newsletter!