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Arbeit im Alter

Kürzlich wurde in der Schweiz Alarm geschlagen: in den nächsten Jahren werden tausende VEP (Very Experienced Persons), erfahrene Führungs- und Fachkräfte, fehlen. Tatsächlich wird die Generation «Baby Boomer», die Jahrgänge 1945–1965, in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren aus dem Arbeitsleben ausscheiden – sofern Unternehmungen und die öffentliche Verwaltung dabei bleiben, dass spätestens mit 65 […]

Kürzlich wurde in der Schweiz Alarm geschlagen: in den nächsten Jahren werden tausende VEP (Very Experienced Persons), erfahrene Führungs- und Fachkräfte, fehlen. Tatsächlich wird die Generation «Baby Boomer», die Jahrgänge 1945–1965, in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren aus dem Arbeitsleben ausscheiden – sofern Unternehmungen und die öffentliche Verwaltung dabei bleiben, dass spätestens mit 65 Jahren Schluss ist. Viele Organisationen kennen sogar ein früheres Pensionsalter oder trennen sich von 55- oder von 58jährigen. Irgendwie geht die Rechnung nicht auf: Einerseits wird vorgerechnet, dass bald die AHV gekürzt werden muss, wenn das Alter der Bezugsberechtigten nicht erhöht wird; zudem ändern Pensionskassen laufend die Bedingungen zuungunsten der Angestellten; andererseits wird lamentiert, es fehlten erfahrene Arbeitskräfte. Gleichzeitig wird die Bevölkerung immer älter. Welche Organisation hat eine Strategie für den Umgang mit VEP? Ich kenne keine. Ich hätte ein paar Ideen, die Teil einer auf die Organisation angepassten Strategie sein können. Schrittweise Herabsetzung der Arbeitszeit: während zwei Jahren 80 Prozent, dann für weitere drei Jahre 50 Prozent in einer neuen Funktion, beispielsweise als Projektleiter, Chef eines Forschungsteams, Standortleiter oder Ausbildner; Bildung eines Pools von Beratern und Coachs; Übernahme von Stellvertretungen bei Ferien- oder anderen Abwesenheiten. Nicht jeder «Baby Boomer» eignet sich oder ist willens, sich in fortgeschrittenem Alter weiterhin für den Arbeitgeber zu engagieren. Verfügt eine Organisation aber über eine VEP-Strategie und eine entsprechende Angebotspalette, wird es auch Interessierte geben. Und so wäre vielen gedient: Die Unternehmung könnte Wissensverlust und Pensionskassenengpässe vermindern und Kosten für externe Berater sparen, und der einzelne bliebe weiterhin geistig gefordert, eine wichtige Voraussetzung für Gesundheit im Alter.

 

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