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Die Schweiz besteht aus 26 Kantonen. Letztes Jahr haben wir mit dem Kanton Aargau begonnen, sie vorzustellen, nun ist das Appenzellerland an der Reihe, der Heimatkanton unseres Mitherausgebers Robert Nef. Während 15 Jahren hat Robert Nef als Redaktor die Bereiche Politik und Wirtschaft betreut; mit diesem Dossier verabschiedet er sich von der redaktionellen Verantwortung, wird […]

Die Schweiz besteht aus 26 Kantonen. Letztes Jahr haben wir mit dem Kanton Aargau begonnen, sie vorzustellen, nun ist das Appenzellerland an der Reihe, der Heimatkanton unseres Mitherausgebers Robert Nef. Während 15 Jahren hat Robert Nef als Redaktor die Bereiche Politik und Wirtschaft betreut; mit diesem Dossier verabschiedet er sich von der redaktionellen Verantwortung, wird jedoch als Autor weiterhin präsent bleiben.

Wäre Adam Smith je im Appenzellerland gewesen, er hätte für seine Theorie vom gesellschaftlichen Segen des Freihandels und der Arbeitsteilung reichlich Argumente gefunden. In den vergangenen Jahrhunderten waren Appenzeller in aller Welt anzutreffen. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft bot ihnen zuwenig Auskommen, so dass sie sich auf das Söldnerwesen und die exportorientierte Textilindustrie verlegten. Appenzell war trotz den vielen Auswanderern kein typisches Abwanderungsgebiet. Im Gegenteil: im Vergleich zu anderen Regionen der Schweiz war es um 1800 am dichtesten besiedelt und früh industrialisiert. Stickerei, Textilhandel und frühe Formen des Gesundheitstourismus ergänzten die traditionelle Hügellandwirtschaft. Das nicht zentralisierte Produzieren in Heimarbeit ist das Pendant zur nonzentralen lokalautonomen politischen Organisation. Diese Organisation hat sich das Appenzellerland bis heute bewahrt – und daraus einen Standortvorteil gemacht.

Der Schriftsteller Paul Nizon lebt seit 30 Jahren in Paris. Vor wenigen Wochen erschienen «Die Zettel des Kuriers», sein viertes «Journal» mit Aufzeichnungen aus den 90er Jahren. Lesen Sie ab S. 50 ein ausführliches Interview mit dem Auslandschweizer und eine Vorstellung seines jüngsten Buches.

In unserer Serie «Unternehmergespräche» fragen wir Schweizer Unternehmer nach den Motiven ihres Tuns. Der Guezli-Fabrikant Oscar A. Kambly, der das gleichnamige Familienunternehmen in dritter Generation führt, hält nicht viel von Swissness, wohl aber vom Standort Schweiz. Dazu mehr ab S. 40.

Appenzell in Zürich: am 28. Mai stellen wir diese Ausgabe im «Haus Appenzell» in der Bahnhofstrasse 43 in Zürich vor (Eingang St. Peterstrasse 16). Die Vernissage beginnt um 18.30 Uhr. Appenzeller und Heimweh-Appenzeller werden dabeisein. Appenzellisch-musikalische Umrahmung und typisch-appenzellischer Imbiss sind garantiert. Sie sind herzlich eingeladen.

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