Alltagstipps vom Neurowissenschaftler

Regelmässig lauscht ein Millionenpublikum den Worten von Andrew Huberman: «Huberman Lab» gehört aktuell zu den meistgehörten Podcasts weltweit. Das ist umso erstaunlicher, weil der Neurowissenschaftler, der als Professor an der Stanford University School of Medicine lehrt, erst 2021 sich dazu entschied, einen Podcast ins Leben zu rufen. Jeden Montag spricht er über eine Vielzahl von Themen aus den Bereichen Neurowissenschaften, Biologie und Gesundheit. Es geht um Themen wie Schlafoptimierung, Stressbewältigung, Ernährung, körperliche Fitness und mentale Gesundheit.

Huberman Lab zeichnet sich gegenüber anderen Wissenschafts-Podcasts aus, dass dem Zuhörer praktische Tools zur Hand gegeben werden, die er dann im Alltag umsetzen kann, um die eigene geistige und körperliche Gesundheit zu verbessern.

Zum Beispiel wird zur Morgenroutine empfohlen, innerhalb der ersten Stunde, nachdem man aufgestanden ist, für fünf bis 30 Minuten (je nach Bewölkung des Himmels) ans Sonnenlicht zu gehen, um den Cortisolspiegel zu optimieren. Den ersten Kaffee sollte man sich erst 90 bis 120 Minuten nach dem Aufstehen gönnen, um die eigene Wachsamkeit zu steigern und Müdigkeitsanfälle am Nachmittag vorzubeugen. Huberman rät seinen Zuhörern ausserdem morgens das «zyklische Hyperventilieren» – eine Atemtechnik, bei über fünf Minuten hinweg rasche, aber tiefe Ein- und Ausatmungen durchgeführt werden. Dadurch wird die Konzentrationsfähigkeit verbessert.

Es überrascht nicht, dass er besonders bei den Jungen mit den Themen Gesundheit und Lebensoptimierung grossen Anklang findet – wenn man bedenkt, dass die Generation Z beispielsweise deutlich weniger Alkohol konsumiert als die Millennials. Neben dem kanadischen Psychologen Jordan Peterson zählt Huberman in der westlichen Öffentlichkeit wohl zu den wichtigsten Identifikationsfiguren einer Generation, die lieber ein strukturiertes und achtsames Leben führen möchte, als in zügellosen Hedonismus abzudriften. (ms)