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Allein, arbeitslos – und mit einem Baby

Rowan Atkinson verbindet in der Serie «Man vs. Baby» den klassischen Mr.-Bean-Humor mit einer überraschend besinnlichen Weihnachtsgeschichte.

Allein, arbeitslos – und mit einem Baby
Bild: IMDb.

Rowan Atkinson meldet sich zurück auf der Bildfläche. Der Mann hinter der Comedy-Kultfigur Mr. Bean ist in der neuen Kurzserie «Man vs. Baby» auf Netflix zu sehen. Erneut verkörpert Atkinson den Pechvogel Trevor Bingley, einen geschiedenen Familienvater, der zurückgezogen in einem kleinen Häuschen auf dem Land nahe London lebt.

Nach den eskalierenden Ereignissen der Vorgängerserie «Man vs. Bee» (2022), in der Bingley als Housesitter in einer luxuriösen Villa von einer Katastrophe in die nächste stolperte, hat sich sein Leben scheinbar beruhigt. Er arbeitet nun als Hausmeister an einer Schule und setzt grosse Hoffnungen auf die Weihnachtstage: Seine Tochter und seine Ex-Frau sollen ihn besuchen. Doch die Pläne zerschlagen sich kurzfristig. Der neue Freund seiner Ex-Frau lädt beide spontan auf die Bahamas ein.

Als wäre das nicht genug, verliert Bingley am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien auch noch seinen Job. Ausgerechnet beim Krippenspiel, bei dem er tatkräftig mithilft, wird ihm gekündigt. Fast zeitgleich klingelt sein Telefon: Die Agentur, die ihm einst den folgenschweren Housesitter-Job vermittelt hatte, meldet sich erneut. Dieses Mal geht es um die Betreuung eines prunkvollen Penthouses in London über die Weihnachtstage.

Ohne Job, ohne Familie und ohne echte Alternativen sagt Bingley notgedrungen, aber erleichtert zu. Doch kaum ist das Krippenspiel vorbei und Besucher wie Schulpersonal haben das Gebäude verlassen, nimmt das Unheil seinen Lauf: Ein Baby wurde vergessen. Alle Versuche, die Eltern oder die Polizei zu erreichen, scheitern. Bingley bleibt nichts anderes übrig, als das Kind mit nach London ins Penthouse zu nehmen.

Über die Weihnachtstage versucht er verzweifelt, das Kind der Londoner Polizei zu übergeben. Stattdessen wird das Baby für Bingley zur Mammutaufgabe und zum Auslöser einer Serie von chaotischen Missgeschicken.

Wer Rowan Atkinsons bisheriges Schaffen schätzt – von Mr. Bean über Inspector Fowler bis hin zu Johnny English –, kommt in der Serie auf seine Kosten. Tonfall und Inszenierung sind unverkennbar Atkinson: körperbetont auf visuelle Komik fokussiert. Als leichte, witzige Weihnachtsgeschichte ist «Man vs. Baby» gut geeignet. Die letzte der insgesamt vier Episoden findet zudem einen überraschend berührenden, besinnlichen Abschluss. (Michael Straumann)

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