Alle unzufrieden mit der Politik

Man kann schauen, wohin man will: Überall sind die Menschen mit ihren Regierungen unzufrieden. Sogar in einem der erfolgreichsten Länder der Welt, der Schweiz, erhalten sämtliche sieben Bundesräte ungenügende Noten.
Anderswo äussert sich der Ärger mit Gewalt. In Kenya, Indonesien und den Philippinen kämpft eine wütende Generation Z gegen Regierungen, die als korrupt, überaltert und unfähig angesehen werden. Nepals Finanzminister Bishnu Prasad Paudel wurde von einem Mob ausgezogen, geprügelt und von der Strasse in einen Fluss gehetzt.
Die Machthaber in Politik und Institutionen – fast alles Boomer – fühlen sich zu Unrecht kritisiert, denn sie glauben, meistens alles richtig gemacht zu haben. Doch haben sie das? Der Konflikt zwischen den Generationen ist real. Die Vorsorgesysteme sind nicht nachhaltig aufgestellt. Militärische Konflikte konnten nicht befriedet werden. Und das Finanzsystem wird nur noch notdürftig zusammengehalten von einem kleinen Rest an Vertrauen. Sollte es zu Bankruns kommen, zu heftiger Inflation oder zu anderen Verwerfungen auf den Finanzmärkten mit Auswirkungen auf die Bürger, fällt Öl auf dieses bereits lodernde Feuer. Während die Aktienmärkte boomen, verlieren die Fiat-Währungen ihren Wert. Zum Beispiel heute Morgen in Japan: Während der Yen an Wert verlor, stieg der Nikkei-Index um fast 5 Prozent.
Auch wenn es nicht zu Feuerbrunsten und Explosionen kommt, wird der Frust die nächsten Jahre anhalten. Ich erwarte viele, viele Demonstrationen, auch gewaltsame Umstürze. Denn die alten Strukturen erscheinen reformunfähig: Frankreichs neue Regierung war im Grunde wieder die alte – und ist seit heute Morgen schon wieder Geschichte. Auch durch Deutschland weht kein neuer Wind.
Die grösste Hoffnung auf Reform liegt in neuen Technolgien. Künstliche Intelligenz könnte die Leistungen von vielen teuren Beamten und Anwälten ersetzen, vielleicht auch Probleme klüger lösen als Politiker mit Eigeninteressen. Den Ausweg aus dem bisherigen Finanzsystem bietet Bitcoin. Wer will, verlässt die alten Strukturen sehr simpel mit einem Verkauf der sich selbst zerstörenden staatlichen Währungen und der Sicherung eines Anteils der für immer begrenzten Geldmenge von Bitcoin.
KI und Bitcoin könnten so die Grundlage einer friedlichen Revolution liefern, die es den Bürgern ermöglicht, sich aus nicht mehr reformierbaren Systemen zu verabschieden und anders weiterzuleben.
Die schöne Idee wird nur getrübt von der Tatsache, dass jene, die vom bisherigen System profitieren, nicht kampflos aufgeben werden. Jedes Machtvakuum ergibt zuerst mal neue Probleme. Und nützliche Ideen können immer missbraucht werden können – zur Überwachung, Machtausübung, Zerstörung. Was von allen frei genutzt werden kann, lässt sich schlecht unter Kontrolle halten.
So verleiht die Zukunft dem Individuum mehr Möglichkeiten. Aber eben auch mehr Verantwortung.
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