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17,6

Prozent ihres verfügbaren Einkommens sparten private Haushalte in der Schweiz 2019 gemäss Schätzungen der OECD.

 

Damit war die Sparquote der Haushalte in der Schweiz höher als in allen übrigen OECD-Ländern – so wie jedes Jahr seit 2006. Der Schweiz folgten 2019 Schweden (17,1 Prozent) und Frankreich (14,7 Prozent). Weiter abgeschlagen waren beispielsweise Deutschland (11 Prozent), die USA (8,1 Prozent), Grossbritannien (6,4 Prozent) oder Italien (4,3 Prozent).

Die hohe Sparquote von Schweizer Haushalten sticht hervor. Eine offensichtliche Erklärung drängt sich jedoch nicht auf. Einen Beitrag zum hohen Konsumverzicht leistet vermutlich die umfangreiche obligatorische Altersvorsorge der ersten beiden Säulen ebenso wie die erhebliche steuerliche Förderung freiwilliger Vorsorge. Auch das hohe Bruttoinlandsprodukt der Schweiz ist als Teil der Erklärung naheliegend, denn höhere Pro-Kopf-Einkommen gehen tendenziell mit höheren Spar­quoten einher. Angesichts empirischer Hinweise auf kulturelle Einflüsse auf das Sparverhalten mag des weiteren die sprichwörtliche Schweizer Spartugend eine Rolle spielen.

Das recht fortgeschrittene durchschnittliche Alter der Bevölkerung hingegen hilft eher nicht, die hohe Sparneigung zu erklären, da sich in anderen Ländern ebenfalls viele Menschen in der zweiten Hälfte ihres Arbeitslebens befinden und ein entsprechend hohes Sparpotenzial aufweisen. Unwahrscheinlich ist zudem, dass Haushalte in der Schweiz wenig konsumieren, weil ein unterbewerteter Schweizer Franken Importe verteuert. Dafür war die Sparquote angesichts der deutlichen Wechselkursschwankungen der letzten Jahre zu stabil.

Mit der Coronakrise geht die lange Phase der Stabilität zu Ende, auch in der Schweiz. Der länderübergreifende starke Anstieg der Sparquoten ist eines der zahlreichen Symptome der wirtschaftlichen Schieflage. Haushalte in der Schweiz werden diese relativ gut überstehen, nicht zuletzt, weil sie vor der Krise kräftig gespart haben.

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